Westumfahrung
Mit der "Westumfahrung", auch "Westtangente" oder "Westspange"
ist zunächst ein ca. 3,2 km langes Straßenstück gemeint,
das in der Karte rot eingezeichnet ist.
Die Baukosten wurden im Jahr 2004 auf 6,75 Millionen Euro geschätzt
(siehe Artikel in Merkur und Starnberger SZ).
Nach der Erweiterung durch eine Grünbrücke durch den Nachbarhügel
des Galgenberges werden 10 Millionen Euro angegeben.
Wir setzen uns dafür ein, dass dieses Straßenstück nicht
gebaut wird.
Kurz gesagt: Es würde Natur zerstören, aber kaum eine Verbesserung
bringen.
Argumente finden Sie hier:
- Die ursprünglichen Argumente
(weiter unten auf dieser Seite)
- Einwendungsvordruck 2010
mit 18 Argumenten:
Word-Datei
oder pdf-Datei
- Anmerkungen zum Planfeststellungsbeschlus
(weiter unten auf dieser Seite)
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Kleine Chronologie:
Planfeststellungsbeschluss
Mit Datum vom 15. Januar 2013 hat die Regierung von Oberbayern den Plan
der Stadt Starnberg für den Bau der Westumfahrung in Kommunaler Sonderbaulast
festgestellt. Das heißt, sie hat "die Baugenehmigung"
erteilt.
Siehe Pressemitteilung
der Regierung von Oberbayern vom 17.1.2013 und (auch von dort aus erreichbar):
Planfeststellungsbeschluss
(15.01.2013 PDF 812 KB)
Übersichtslageplan
(21.01.2013 PDF 6 MB)
Anmerkungen dazu siehe unten.
Die Klagefrist endet am 21. Februar 2013, siehe auch Seite 151 des Planfeststellungsbeschlusses.
Erörterungstermin ab
Montag 21. Mai 2012 mehr darüber
...
Zweites Planfeststellungsverfahren, 1. Tektur,
vom 1.8.2011
Ein kleiner Teil der Einwendungen im zweiten
Verfahren wurde durch Änderungen der Planung berücksichtigt,
weshalb die Pläne erneut ausgelegt werden. Geändert wurde vor
allem:
- Der Nachbarhügel des Galgenberges soll statt einem bis zu 23
m tiefen und über 70 m breiten Einschnitt (nun doch) eine Grünbrücke
erhalten, also einen 79 m langen Geländetunnel durch den Hügel,
siehe auch unten.
- Das Ausgleichsflächenkonzept wurde geändert.
Die Planauslegung im Starnberger Rathaus läuft vom
29.9. bis 9.11.2011
Die Einwendungsfrist endet mit dem 23.11.2011
Zweites Planfeststellungsverfahren 2009
Nachdem das erste Planfeststellungsverfahren nicht zum Erfolg führte,
wurde ein zweiter Versuch unternommen, die Westumfahrung genehmigt zu
bekommen, unter anderem mit folgenden Änderungen:
- Andere Deklaration
Im ersten Vefahren war beanstandet worden, dass die Deklaration der
Westumfahrung als "Kreisstraße" zu gering sei und nicht
ihrer geplanten Bedeutung - Verbindung von einer Staatsstraße
(St 2069) zu einer Bundesstraße (B 2) - entspräche.
Nun wird die Westumfahrung als Staatsstraße deklariert (was aber
die Frage aufwirft, ob dann nicht ein Raumordnungsverfahren nötig
ist).
- Anderer Bauherr
Während 2006 der Landkreis und die Stadt zusammen die Straße
bauen wollten, tritt nun die Stadt Starnberg allein als Bauherr auf,
und möchte die Straße in "kommunaler Sonderbaulast"
verwirklichen. Sie trägt im Prinzip die Kosten allein, rechnet
aber mit einem Zuschuss duch den Freistaat Bayern von z.B. 80% der Baukosten.
- Ausgleichsflächen und Details
Die Lage der Trasse wurde (soweit uns bekannt) seit der letzten Planung
nicht verändert. Es wurden aber diverse techische Details überarbeitet
(z.B. Durchlässe für Wildtiere ...). Größere Änderungen
gab es bei den Ausgleichsmaßnahmen - also bei jenen Flächen,
welche nicht auf der Trasse liegen, aber angekauft und renaturiert werden
sollen, zum "Ausgleich" der Naturschädigung im Breich
der Trasse.
Die Unterlagen konnten bis zum
22. Februar 2010 im Starnberger Rathaus eingesehen werden. Einwendungen
konnten bis spätestens 9. März 2010 bei der Stadt Starnberg
oder direkt bei der Regierung von Oberbayern eingereicht erden.
Es gab drei Möglichkeiten:
- Individuell formulierte eigene Einwendungen
- Ein Einwendungsvordruck mit 18 Argumenten (hier nachzulesen: Word-Datei
oder pdf-Datei)
- Einwendungen der Grundstückseigentümer durch einen Anwalt
Erstes Planfeststellungsverfahren 2006
Das Straßenbauamt Weilheim hat bei der Regierung von Oberbayern
(Genehmigungsbehörde) die Planfeststellung beantragt. Vom 7.12.2006
bis 8.1.2007 lagen die Pläne für die Westtangente im Starnberger
Rathaus zur Einsicht aus, siehe Bekanntmachung.
Bis zum 23.1.2007 konnten Einwendungen eingereicht werden, entweder direkt
bei der Regierung
von Oberbayern oder bei der Stadt Starnberg. Es gab drei Möglichkeiten:
- Individuell formulierte eigene Einwendungen
- Ein Einwendungsvordruck mit 18 Argumenten (hier nachzulesen: Word-Datei
oder pdf-Datei)
- Einwendungen der Grundstückseigentümer durch einen Anwalt
mehr Details ...
Im Juli 2008 erfuhren wir von unserem Anwalt, dass die Regierung von Oberbayern
(Genehmigungsbehörde) die erhobenen Einwendungen teilen würde
und gegen das Vorhaben "gravierende sachliche wie rechtliche Bedenken"
bestünden. Dieses erste Planfeststellungsverfahren wurde aufgehoben.
Wir haben also einen ersten kleinen Erfolg erreicht. |
Anmerkungen zum Planfeststellungsbeschluss
Allgemeines
Zusammenstellung Blumen
- siehe auch Menüpunkt "Trassenbegehung"
Zusammenstellung Der Galgenberg
- siehe auch Menüpunkt "Galgenberg"
Zusammenstellung Toteislöcher
- siehe auch Menüpunkt "Trassenbegehung"
Zusammenstellung Kulturlandschaft
- siehe auch Menüpunkt "Trassenbegehung"
Zusammenstellung Pferde
- siehe auch Menüpunkt "Trassenbegehung"
Zusammenstellung Tiere
- siehe auch Menüpunkte "Trassenbegehung" und "Vogelkunde"
Zusammenstellung Wald
- siehe auch Menüpunkt "Trassenbegehung"
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In dem 152 Seiten umfsassenden Beschluss steht an diversen Stellen, dass das
Bauvorhaben im öffentlichen Interesse sei und dieses überwiege die
jeweiligen Einzelinteressen (von Grundstückseigentümern, Anwohnern,
Reiterhöfen, Landwirten, sowie den Schutzgütern Naturschutz, Landschaftsschutz,
Trinkwasserschutz, Vermeidung öffentlicher Verschuldung, Vermeidung einer
Erhöhung der Steuern und Abgaben, Schonung der Ressourcen u.ä.)
Ist dieses Bauvorhaben wirklich im öffentlichen Interesse?
Sehr viele Menschen wünschen sich, dass unsere Natur nicht weiter mit Straßen
verbaut wird. Sie sind der Meinung, dass unser Straßennetz dicht genug
ist. Das ist auch ein öffentliches Interesse!
Die Menschen sind selbst auf Straßen unterwegs (und machen sich vielleicht
zu wenig bewusst, dass sie damit zur Tendenz, weitere Straßen zu bauen,
beitragen). Es ist aber ein Trugschluss, daraus ihr Einverständnis abzuleiten,
siehe Das
Starenkasten-Prinzip: "[...] Die Politiker sehen, dass [sich] Staus
auf den Straßen bilden. Also lassen sie neue Straßen planen, auch
wenn viele das nicht wollen. [...]"
Oder: Bayern
2 - Neues Wohlstandskonzept - Wachstum Alternativ Berechnet (mp3-Podcast
zum Anhören)
Nun ist die Umfahrung von Oberbrunn und Unterbrunn gebaut. Das erhöht zweifellos
den Druck, die Westumfahrung Starnberg ebenfalls zu bauen, da sie nun als "fehlendes
Stück" erscheint (auch wenn sie nicht wirklich fehlt). Unsere Befürchtung,
die Westumfahrung Starnberg würde den Bau jener bei Ober- und Unterbrunn
provozieren (siehe unten), hat sich nun nur umgekehrt. Das alte Prinzip, dass
Straßen Verkehr anziehen und den Druck erhöhen, weitere Straßen
zu bauen, wird dadurch erneut bestätigt.
Dafür gibt es viele Beispiele. Der Mündung einer vor langer Zeit gebauten
Autobahn "verdankt" Starnberg heute seine hohe Verkehrsbelastung.
Selbst der Bau des Münchner Autobahnrings A 99 von Norden her zur Lindauer
Autobahn A 96 hat sich leicht bis nach Oberbrunn, Unterbrunn und Starnberg ausgewirkt.
Nun steht die Westumfahrung Starnberg auf dem Wunschzettel der Straßenplaner.
Nach dem gleichen alten Prinzip würde die Westumfahrung Starnbergs den
Druck erhöhen, wieder andere Straßen zu bauen. Das könnte die
Opla-Umfahrung sein, von der sie
ja ein Teilstück wäre, und deren Befürworter ja hauptsächlich
bemängeln, dass sie dafür nicht ganz maßgeschneidert sei.
Es könnte auch an diversen anderen Stellen sein, denn die Westumfahrung
würde nicht nur Verkehr verlagern, sondern "Eine „gut ausgebaute“
Strecke würde zu zusätzlichen Fahrten ermuntern, z.B. mit dem Auto
zum Flughafen zu fahren, obwohl es eine gute S-Bahn-Verbindung gibt - oder eine
weit entfernte Arbeitsstelle anzunehmen, während man sonst eher in der
Nähe Arbeit gesucht hätte." (aus dem Einwendungsvordruck
2010, Punkt 2).
Dieser Teufelskreis funktioniert aber nicht nur unmittelbar über das Verkehrsaufkommen
von einer Straße zur nächsten.
Es geht auch indirekt über die Kosten. Das Geld, das für den Bau der
Straße und für ihre laufende Instandhaltung(!) aufgewendet würde,
müsste wieder erwirtschaftet werden. Dazu wäre wieder zusätzliche
Wirtschaftstätigkeit nötig, die wieder mehr Verkehr verursachen würde.
Die Wirkung reicht aber noch viel weiter. Der zusätzliche Verkehr und die
zusätzliche Wirtschaftstätigkeit würden zu mehr Energieverbrauch
führen. Dieser könnte z.B. zu weiteren Kriegen um Energierohstoffe
führen ... und er würde z.B. den Klimawandel voran treiben und anderswo
zu weiteren Kosten führen, wie Reparatur von Sturm- und Hochwasserschäden,
Bau von Hochwasserschutzbauwerken usw. Dieser Kampf ist so nicht zu gewinnen.
(Oder wie es im Lied Wohin
die Reise von STS heißt: "... Das Licht am Horizont wird nur
net heller Wenn man in die falsche Richtung fährt ...")
Auf der anderen Seite stöhnen die Menschen unter zunehmendem Stress.
Stress
am Arbeitsplatz: "43 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sagen,
der Arbeitsstress hat in den letzten zwei Jahren zugenommen ..."
Stress
im Berufsleben: "Die Griechen werden schmunzeln: Das habt ihr nun
davon [...]
Dass in einer wirtschaftlich erfolgreichen Gesellschaft die Menschen eher hetzen
als eilen ..."
Dagegen steht an manche Häusern der schöne Spruch:
Gott gab uns die Zeit – von Eile
hat er nichts gesagt.
Die Westumfahrung Starnberg wäre vielleicht nur ein kleiner Schritt,
aber einer in die falsche Richtung.
Spezielles
Die bisherigen Argumente könnte man bei jedem neuen Straßenbau
anführen. Nun zu den Besonderheiten:
Entlastung für Starnberg?
Ursprünglich ging es um die Frage, wie Starnbergs Verkehrsproblem gelöst
werden könne: Kurzak-Gutachten 2001, Bürgeroffener Entscheidungsprozess
(2002/2003) ... Die Entscheidung im Stadtrat fiel auf B2-Tunnel + Westumfahrung.
Der Tunnel nahm die rechtlichen Hürden, aber seine nötige Finanzierung
durch den Bund ist fraglich. Außerdem haben sich Befürworter einer
Opla-Umfahrung formiert, welche
den B2-Tunnel ablehnen und dafür viel Werbung machen. Diese "Patt-Situation"
könnte die Finanzierung des Tunnels unwahrscheinlicher machen, da Geld
vielleicht eher dort hin fließt, wo man sich einig ist.
Umso mehr konzentrieren sich die Hoffnungen auf die Westumfahrung.
Die Westumfahrung hat zum Leidwesen ihrer Befürworter im Kurzak-Gutachten
2001 bescheinigt bekommen: "[...] die Entlastung der Ortsdurchfahrt
Starnberg wird jedoch kaum spürbar sein [...]".
Diese ursprüngliche Bewertung dürfte auch heute noch zutreffen.
So wie der Straßenbau mit überregionaler Bedeutung in kleinen Schritten
geplant und genehmigt werden soll (wogegen laut Planfeststellungsbeschluss nichts
einzuwenden sei), so ähnlich wurde auch versucht, die Entlastungswirkung
der Westumfahrung für Starnberg scheibchenweise besser aussehen zu lassen,
was uns nicht allzu sehr überzeugt.
- Ab dem Gutachten vom 10.7.2008 wird von einer „optimierten“
Waldkreuzung ausgegangen – direkter Übergang
Richtung Westtangente – mit der Notwendigkeit, zweimal abzubiegen, wenn
man doch zur Hanfelder Straße möchte. Als Auswirkung davon soll
z.B. der prognostizierte Verkehr auf der Westtangente von 4.400 auf 5.400
Kfz/Tag zunehmen und der Richtung Hanfelder Straße von 8.900 auf 7.700
abnehmen. Ist das nicht zu optimistisch?
- Ortskundige dürften sich von „zweimal Abbiegen“ kaum abhalten
lassen (vgl. Schleichverkehr).
- Navigationssysteme dürften darauf auch kaum reagieren (falls überhaupt).
- Wohin sollten die 1.000 Autofahrer unterwegs sein, die sich so zusätzlich
auf die Westtangente locken lassen?
- Ein erklärtes - um nicht zu sagen ersehntes - Ziel ist es, nach Verlegung
der Staatsstraße 2069 auf die Westumfahrung, die Hanfelder Straße
abstufen und verkehrsberuhigen zu können. Damit könnte man zwar
die Geschwindigkeit auf 30 km/h begrenzen u.ä. Es ist aber trotzdem sehr
fraglich ob sich PKW-Fahrer deswegen auf den weiten Umweg begäben, von
11 km statt 5 km und 3 Ampeln statt einer bis zum Tutzinger-Hof-Platz, 4½
Min. längere reine Fahrzeit (bzw. sogar bei Tempo 30 in der Hanfelder
Straße noch 2½ Min. länger) und mehr Spritverbrauch.
- Im Gutachten vom 30.10.2009 wird davon ausgegangen, dass die Hanfelder Straße
für LKW über 7,5 t gesperrt wird. Von 810 Kfz Schwerverkehr südlich
von Hanfeld im September 2009 seien 550 auf die Westtangente verlagerbar.
Zur prognostizierten Verkehrsbelastung von 5.400 Kfz nach Verkehrsmodell müssten
die 550 Kfz verlagerbarer Schwerverkehr noch addiert werden. Wird hier nicht
teilweise doppelt bilanziert? – Die freiwillige Verlagerung nach Verkehrsmodell
plus die ganzen 550 von heute?
- Im Zusammenhang mit dem B2-Tunnel wird sehr widersprüchlich argumentiert.
Bei allen neueren Verkehrsgutachten seit dem 23.5.2008 wird der Tunnel bereits
fest (als „Prognose-Nullfall“) vorausgesetzt. Wenn man das kritisiert,
weil die tatsächliche Verwirklichung des Tunnels sehr fraglich ist, bekommt
man zur Antwort, dass beide Projekte unabhängig voneinander seien. Ja
was nun - Voraussetzung oder unabhängig?
Soweit uns bekannt, wurde auch in den neuen Verkehrsuntersuchungen von Prof.
Kurzak der Fall ohne B2-Tunnel behandelt. Diese Teile der Untersuchung wurden
jedoch nicht im Planfeststellungsverfahren veröffentlicht.
Ohne den Tunnel fiele die Wirkung der Westumfahrung in Starnberg wohl (noch)
geringer aus. Welchen Effekt könnten die drei oben genannten Punkte optimierte
Waldkreuzung, Abstufung der Hanfelder Straße und LKW-Sperrung haben?
Jene relativ wenigen Fahrzeuge mit Ziel Richtung Süden (B2, Weilheim
etc,) würden bereits laut Verkehrsmodell freiwillig die Westumfahrung
nehmen. Für sie hätten die drei Maßnahmen somit keinen Effekt.
Es bleiben also jene, die nicht nach Süden wollen:
PKW, die ursprünglich die Hanfelder Straße benutzt hätten,
würden (sofern sie sich durch die Maßnahmen wirklich davon abhalten
ließen) nun vom Kreisverkehr beim Maxhof über die Weilheimer Straße,
(Hauptstraße ..., je nach Ziel) nach Starnberg fahren. LKW könnte
man mit dem Durchfahrtsverbot zwar besser von der Hanfelder Straße fern
halten, aber man hätte sie ebenso wieder in der Stadt.
- Im Planfeststellungsbeschluss heißt es auf Seite 16 unter Beschreibung
des Vorhabens:
Durch eine weitere Radiale, die ebenfalls nicht an den Tunnel Starnberg
angeschlossen werden kann, wird der Innenstadtbereich von der St 2070 über
Söcking mit Durchgangsverkehr belastet.
Die Westtangente Starnberg soll als neue Staatsstraße 2069 Verkehr auf
den
Staatsstraßen St 2069 und St 2070, der nicht ins Zentrum von Starnberg
orientiert
ist, westlich an der Stadt vorbeiführen und das Staatsstraßennetz
nach Abstufung
der Starnberger Ortsdurchfahrten der o.g. Staatsstraßen wieder schließen.
Zum betreffenden Stück der Staatsstraße St 2070 existiert bereits
heute ein Bypass in Form der St 2563, die beim Maxhof auf die B 2 trifft.
Dieses Stück könnte man also, soweit man dies wünscht, jederzeit
abstufen, auch ohne Bau der Westumfahrung. Dieses wird der Westumfahrung also
zu Unrecht als Vorteil angerechnet.
Außer den "kosmetischen Dingen" hat sich seit 2001 nicht allzu
viel getan:
Durch die A99 stieg das Verkehrsaufkommen auch in der Hanfelder Straße
etwas.
Durch die Umfahrung von Ober- und Unterbrunn könnte man auch eine leichte
Zunahme erwarten, die aber bisher wohl ausgeblieben ist (vielleicht liegt es
an einer Sättigung des Tutzinger-Hof-Platzes). Das beides könnte die
Entlastungswirkung der Westumfahrung für Starnberg etwas verbessert haben.
Die oben genannte Aussage aus dem Gutachten 2001"[...] die Entlastung
der Ortsdurchfahrt Starnberg wird jedoch kaum spürbar sein [...]"
dürfte nach wie vor richtig sein. Nach dem Bau würde man merken, dass
in Starnberg noch ziemlich genau das gleiche hohe Verkehrsaufkommen herrscht.
Die Formulierung "moderate Entlastung der Hanfelder Straße"
(Planfeststellungsbeschluss Seite 46 f) wirk so gesehen noch freundlich.
Fazit: Man kann wohl sagen, dass die Westumfahrung für Starnberg eine Alibi-Funktion
erfüllen soll. Angesichts des vielen Verkehrs in Starnberg will man etwas
tun. Da der Tunnel nicht greifbar ist, konzentrieren sich die Hoffnungen auf
die Westumfahrung. Dass sie diese kaum erfüllen würde, verdrängt
man.
Verbindung B 2 - zur Linauer Autobahn
Im Grunde wissen die beteiligten Entscheidungsträger offenbar, dass mit
der Entlastungswirkung für Starnberg kein Blumentopf zu gewinnen ist.
Vermutlich deswegen wird als weiteres Ziel angeführt:
Zusammen mit weiteren Maßnahmen im Zuge der St 2069 wie dem Umbau der
„Maxhofkreuzung“ zwischen St 2563 und B 2, dem Umbau der „Waldkreuzung“
zwischen der heutigen St 2069 und der heutigen STA 3, der Umfahrung von Ober-
und Unterbrunn und dem Ausbau südlich Argelsried im Zuge der St 2069 soll
so eine
durchgängige leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung zwischen der
Bundesstraße B 2
im Süden von Starnberg und der BAB A 96 entstehen.
Das ist nun wirklich ein anderes Argument, als die Entlastung von Starnberg
oder Hadorf.
Dann stellt sich aber die Frage, warum Starnberg die Baumaßnahme in kommunaler
Sonderbaulast anstrebt. Im Planfeststellungsbeschluss heißt es, dass sie
das dürfe, aber warum will sie es?
Schließlich müsste Starnberg die Baukosten zunächst allein tragen.
Zwar könnte ein großer Teil (z.B. 80%) später vom Freistaat
ersetzt werden, aber wann und ob überhaupt ist nicht sicher.
Will man dem Freistaat einen Gefallen tun, der ja eigentlich für den Bau
von Staatsstraßen zuständig wäre?
Will man Weilheim einen Gefallen tun?
Dazu passt der Zeitungsartikel vom September 2001 Anbindung
an A96 "lebensnotwendig"
Lebensnotwendig? Nein, das ist es sicher nicht (es geht ja bisher auch ohne).
Es ist wohl eher eine fixe Idee!
Es erinnert an einen Vortrag, den Herr Prof. Hermann Knoflacher, vom Institut
für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, TU Wien, am 23.5.2003 in Starnberg
gehalten hat. (vgl. z.B. folgender Text von ihm: Planungsprinzipien
für eine zukunftsfähige Gestaltung des Stadtverkehrs)
Er beklagte, dass Politiker heute leider oft nicht fähig seien, Städte
lebensfähig zu gestalten, so dass die Bedürfnisse der Menschen (Wohnen,
Arbeiten, Freizeit, Ausbildung, Handel, Einkauf) in der Nähe erfüllt
werden könnten. Statt dessen würden sie Straßen bauen, damit
die Menschen weit weg das bekämen, was vor Ort fehlt.
Mit dem ihm eigenen Humor fragte er, was man mit einem Architekten machen würde,
der das WC weit entfernt vom Schlafzimmer anordnen würde?
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Wenn diese Fernstraßen-Verbindung plötzlich als "lebensnotwendig"
empfunden wird, sieht es eher nach dem oben beschriebenen Teufelskreis aus (aber
Teufelskreise muss man auch mal durchbrechen). Hat man in der Vergangenheit schon
zu viele Schulden gemacht, so dass man deswegen jetzt unter Druck steht, die Wirtschaftstätigkeit
zu steigern?
Leider wird ja oft nicht weit genug gedacht. Als die EU Griechenland reichlich
Kredite gab, um dem Land den Beitritt zu versüßen, meinte sie es wohl
gut. Statt dessen hat das Land jetzt große Probleme. Es droht ein Ausverkauf
von allem was einen Wert hat. Die für das Land einst so typische Gemütlichkeit
(vgl. Geschichte rechts) droht verloren zu gehen. Für Bayern ist die Gemütlichkeit
auch sprichwörtlich - und auch diese ist in Gefahr.
Wenn man Dinge tut, deren Wirkung weit reicht, muss man auch entsprechend weit
denken. Sonst besteht die Gefahr, dass die gut gemeinte Sache nach hinten los
geht, und an den wirklichen Bedürfnissen der Menschen vorbei.
Entlastung für Hadorf?
Der kleine Ort Hadorf wird zur Zeit wirklich vom Durchgangsverkehr geplagt. Aus
dieser Not heraus sehen viele Anwohner die Westumfahrung Starnberg als wünschenswert
an.
Laut Kurzak-Gutachten vom 30.10.2009 beträgt das Verkehrsaufkommen in Hadorf
an Werktagen:
Teil von Hadorf |
Istwert vom Jahr 2007 |
Prognose für 2025
ohne Westumfahrung
(mit B2 Tunnel) |
Prognose für 2025
mit Westumfahrung
(mit B2 Tunnel) |
Differenz für 2025 |
Straße nach Mamhofen |
2800 |
3100 |
1900 |
-1200 |
Straße nach Söcking |
900 |
800 |
900 |
+100 |
Straße nach Perchting |
2200 |
2700 |
1400 |
-1300 |
Demnach ergäbe sich auf der Hauptverkehrsachse in Hadorf durch die Westumfahrung
eine spürbare Entlastung. Mehr als die Hälfte des für 2025 prognostizierten
Verkehrs würde aber bleiben. Leider liegen uns nur die Zahlen der Prognose
mit B2-Tunnel vor, dessen Verwirklichung keineswegs gewiss ist.
Die Frage ist, ob diese zu erwartende Entlastung im Ort es wirklich wert ist,
dafür eine neue Fernverkehrsachse östlich des Ortes zu haben, mit viel
Erdbewegung, in Einschnitten oder auf Dämmen verlaufend.
Die Verkehrsbelastung im Ort könnte sich auch durch andere Umstände
wieder ändern, z.B. ein insgesamt zurück gehendes Verkehrsaufkommen.
Eine einmal gebaute Fernverkehrsachse würde für sehr lange Zeit bleiben
und das ganze Gebiet entwerten. Siehe auch Punkt 3 unten.
Die Wirkung für Perchting lässt sich aus der untersten Zeile der obigen
Tabelle entnehmen. Es würde vor allem ein Eck von Perchting betreffen.
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Zusammenstellung Maisinger Schlucht
- siehe auch unten auf dieser Seite
Entwurf des erweiterten Wasserschutzgebietes Mamhofen
Der zusätzliche Verkehr würde auf 3,2 km Länge mitten durch
die Schutzzone III fließen und davon ca. 400 m weit knapp neben der
Schutzzone II. |
Die Trinkwasserversorgung Starnbergs
Hier ist die Situation sicher auch "speziell", weil der Verkehr auf
der Westumfahrung großteils durch beide Trinkwasserschutzgebiete Starnbergs
fahren würde (Schutzzone III). Im Schutzgebiet Maisinger Schlucht führt
die Straße auch durch die Schutzzone II.
In Mamhofen führt die Straße nach der vorgesehenen Erweiterung des
Schutzgebietes immerhin auf einer längeren Strecke an der Außengrenze
der Schutzzone II entlang. In der Schutzzone II dürfte z.B. keine Straße
neu gebaut werden. Dort eine Menge an zusätzlichem Verkehr hinzuleiten hätte
aber einen ähnlichen gefährdenden Effekt auf die Trinkwasserschutzgebiete
wie eine neue Straße.
In den vergangenen Jahren hatten meist die Brunnen in der Maisinger Schlucht den
größten Anteil des Starnberger Trinkwassers geliefert. Es gab aber
auch Jahre, in denen der größte Teil aus Mamhofen kam. Das richtet
sich wohl danach, wo gerade die bessere Wasserqualität ist, denn teilweise
gibt es Probleme mit Einträgen, die aus der Landwirtschaft stammen. Das zeigt
schon, dass es gut ist, beide Einzugsgebiete zu haben.
Im Planfeststellungsbeschluss heisst es dass die Straße bei Mamhofen die
Schutzzone II nicht berühre. Dafür führt sie, wie gesagt, daran
entlang.
Zur Maisinger Schlucht heißt es, dass die Schutzgebietsverordnung überarbeitet
werde, wesentlich auch wegen der "Straße als Bestandskonflikt".
Das klingt gerade so, als wenn im Zweifel lieber das Wasserschutzgebiet geopfert
würde, bevor es dem geplanten Straßenprojekt im Wege steht.
Würde man tatsächlich das Schutzgebiet Maisinger Schlucht in Frage stellen,
würde es nicht nur einen Verlust an Flexibilität bedeuten, sondern dann
würde das Schutzgebiet Mamhofen umso wichtiger.
Schließlich heißt es unten auf Seite 108:
Im Übrigen kann das Landsratsamt Starnberg als zuständige
Wasserrechtsbehörde jederzeit die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz
der
Wasserschutzgebiete vor Einwirkungen aus dem Bestandsstraßennetz treffen.
Wie sollte die Wasserrechtsbehörde etwa nach einem Unfall eines Tanklastwagens
mit Heizöl oder Chemikalien die ausgelaufenen Stoffe daran hindern, ins Grundwasser
zu gelangen? Wenn eine Behörde das so leicht könnte, bräuchte man
ja z.B. nicht vorschreiben, dass in Schutzzone II keine Straßen gebaut werden
dürfen.
Die ursprünglichen Argumente dieser
Seite.
Auch wenn sich in einzelnen Punkten inzwischen etwas geädert hat (z.B.
die Umfahrung von Ober- und Unterbrunn ist inzwischen fertiggestellt), so haben
die Argumente weitgehend ihre Gültigkeit behalten. Sie bleiben hier nicht
zuletzt auch zur Dokumentation.
Zugegeben - auf den ersten Blick wirkt es schon plausibel ...
Man versucht möglichst viel Verkehr an Starnberg vorbei zu leiten. Viele
andere Orte werden schließlich auch durch Umgehungsstraßen vom Verkehr
entlastet. Man braucht nichtmal weit zu gehen - Pöcking und Hanfeld sind
kleine Beispiele dafür - letzteres ist sogar oben im Bild zu sehen.
... dafür stehen einem bei genauerer Betrachtung die Haare zu Berge.
Starnbergs besondere Lage
Die Bundesstraße 2 ist Hauptschlagader für das Einzugsgebiet
westlich des Starnberger Sees bis hin zum Großraum Weilheim. Wer von
hier zur Autobahn nach München möchte - oder von dort kommt, kann
nicht den direkten Weg nehmen, weil der See "im Weg ist". Starnberg ist
das Nadelöhr zwischen B2 und der Autobahn.
Eine Umgehungsstraße ist kaum sinnvoll möglich.
Dort wo man sie sich von der Geometrie her vorstellen könnte, nämlich
südöstlich der Stadt ...
... befindet sich der See.
Die Stadt hat sich naturgemäß vom See weg entwickelt und wird
es auch weiter tun. Dadurch und durch den großen Winkel zwischen B
2 und Autobahn (ca. 210 °) wird eine Umgehung auf der anderen Seite
unattraktiv und würde wohl kaum angenommen.
Wer soll auf der Westtangente fahren?
Wenn man an den Durchgangsverkehr durch Starnberg zwischen Autobahn und
B 2 denkt, liegt die Westtangente ja nicht direkt auf dem Weg ...
(siehe Karte oben)
Es gibt verschiedene Philosophien:
- Die Umgehungsstraße bis zur Starnberger Autobahn (A952)
Das dürfte die ursprüngliche Idee gewesen sein. Schon seit Jahrzehnten
wird neben einem Tunnel auch diese Alternative diskutiert. Natürlich
wäre es mit dem jetzt geplanten Straßenstück nicht getan.
Die Fortsetzung an Hanfeld vorbei ... bis zur Autobahn müsste folgen.
Hierbei müsste ein Teilstück nördlich von Starnberg als Tunnel
ausgeführt werden. Damit wäre der U-förmige Ring um Starnberg
etwa genauso teuer, wie der B2-Tunnel (!) Die Länge des "U" würde
etwa 11,3 km betragen, gegenüber 4,7 km durch die Stadt, also
6,6 km Umweg. Wer würde diesen Weg nehmen? Diese Variante läuft
heute unter OPLA-/ von Redwitz-Umfahrung.
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Über Lindauer Autobahn nach München:
gut 8 km Umweg |
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Fortsetzung bis zur Lindauer Autobahn (A96)
Das ist tatsächlich eine ganz andere Philosophie: Der Verkehr soll nach
Norden, vorbei an Söcking, Hadorf, Mamhofen, Oberbrunn und Unterbrunn
bis zur Lindauer Autobahn geführt werden und über diese nach München
fahren. Auch hier müssten der Westtangente weitere Straßenstücke
folgen. Zwar ist die Verbindung vorhanden, aber man wird den zusätzlichen
Verkehr nicht den Orten Mamhofen, Oberbrunn und Unterbrunn zumuten können.
Zumindest für die beiden letzten sind Umgehungen geplant. Somit bringt
auch diese Variante weitere Straßen-Neubauten.
Wer aber sollte diesen Weg nach München wählen? Die Strecke beträgt
knapp 32 km, gegenüber gut 23 km über die Garmischer Autobahn -
jeweils gemessen vom Maxhof bis zum Mittleren Ring. Hinzu kommt, dass die
Lindauer Autobahn häufig überlastet und stauträchtig ist. Die
Garmischer Autobahn wird dagegen eine kreuzungsfreie Einbindung am
Luise-Kieselbach-Platz in den Mittleren Ring bekommen, was sie noch etwas
attraktiver macht.
Es steht zu befürchten, dass damit zusätzlich Fernverkehr angelockt
wird. Aus dem Zauberlehrling: Wärst du doch der alte Besen!...
Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los ...
- Die Westtangente als Umgehung für Hadorf
In Hadorf hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, welche die Westtangente
als Umgehung fordert. Wir meinen, dass man sich hier einen Bärendienst
erweist.
Sicher würde Hadorf durch die Westtangente weniger Durchgangsverkehr
bekommen, aber - die Westtangente würde nicht wegen Hadorf gebaut (!)
Sie ist gedacht, um Verkehr von Starnberg abzuleiten - das ist eher nicht
zu "befürchten", aber sie würde zusätzlichen Verkehr anlocken
und vielleicht sogar durch die Verbindung zur Lindauer Autobahn überregionale
Bedeutung bekommen. Dann würde die Lebensqualität in Hadorf
sicher geringer sein, als sie heute ist. Man denke nur daran, in welchem
Umkreis zum Autobahnring um München man nicht gerne wohnen wollte (auch
wenn es sich hier um keine Autobahn handelt). Nicht umsonst engagiert sich
in unserer Initiative auch der Herr Augustin Landthaler. Er lebt heute in
Herrsching, ist aber in Hadorf aufgewachsen und fühlt sich seiner alten
Heimat verbunden. Er hat erkannt, welche Nachteile Hadorf zu erwarten hätte.
Lesen Sie dazu auch drei Leserbriefe zum Thema
Hadorf. Ein Zitat: Ein großer Teil der Breitbrunner lehnt eine
Ortsumfahrung ab. Ihnen ist der Preis - die Zerstörung der Natur zu hoch.
- Die Westtangente als schnelle Lösung
Ein Tunnel, der Starnberg wirkliche Entlastung bringen kann, scheint wegen
knapper Mittel noch nicht in unmittelbar greifbarer Nähe. Er wird vom
Bund finanziert und somit hat die Stadt darauf wenig Einfluss. Währenddessen
wälzt sich Tag für Tag eine nicht enden wollende Verkehrslawine
durch die Stadt. Es ist verständlich, dass man nicht untätig sein,
sondern Lösungen verwirklichen will - aber die Westtangente?
Wenn der Tunnel fertig ist, kann dieser den Verkehr aufnehmen und die
Umgehung erübrigt sich!
Möglicherweise wird die Westtangente auch als Ausweichroute für
die Bauzeit des B2-Tunnels angestrebt. Aber auch dafür muss es andere
Lösungen geben.
Straßen, die einmal gebaut sind, bleiben meistens. So, wie auch die
Autobahn nach Starnberg nicht mehr wegzudenken ist. Sie ist zwar einerseits
nobel, aber auch mit eine Ursache des Verkehrsproblemes in Starnberg. Man
sollte die Natur nicht für ein Provisorium opfern!
Lesen Sie dazu auch den Zeitungsartikel zur Verkehrsbefragung » Lieber gut als schnell «.
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Umleitung des Verkehrs von der Hanfelder Straße auf die Westtangente |
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In Kombination mit dem Tunnel
(Verkehrsbeziehung Nord <-> Ost, also Hanfelder Straße
<-> Autobahn A952 u.ä.)
Wenn Starnberg einen Tunnel ohne Abzweige Richtung Söcking bekommt, so
wie es derzeit geplant wird, dann könnte die Zufahrt nach Söcking
von der Autobahn aus gesehen nach dem Tunnel erfolgen - über die Staatsstraße
2563 ab Maxhof. Der Architekt Walther, der sich für den Seetunnel stark
macht, sieht hierin auch einen Nutzen der Westtangente.
Wir widersprechen dem, denn ein Zugang zur Andechser Straße nach Söcking
ist heute schon gegeben über die St 2563. Die Westtangente würde
zwar einen Zugang zur Hanfelder Straße ermöglichen, aber das wird
wohl kaum ernst gemeint sein. Dieser Umweg wäre "einmal mit der Kirche
um's Dorf!" ...
... Das dachten wir bisher.
Neuerdings, im neuen Planfeststellungsverfahren 2009, wird tatsächlich
verstärkt damit argumentiert, dass man dank der Westtangente die Hanfelder
Straße abstufen und verkehrsberuhigen könnte. Der Schwerverkehr
soll durch eine Sperrung für Fahrzeuge über 7,5 t abgehalten werden.
Für den Haupt-Durchgangsverkehr der Hanfelder Straße, der zur Autobahn
A952 strebt (vgl. Grafik im nächsten Punkt), wäre das ein beachtlicher
Umweg: 11 km statt 4,64 km (also 6,36 km mehr). Auch für Ziele im östlichen
Teil Starnbergs (Gewerbegebiet, Bahnhof Nord ...) und im Stadtzentrum wäre
der Umweg gleich oder ähnlich groß.
Von der Waldkreuzung
zum Tutzinger-Hof-Platz |
Entfernung |
Abschätzung der Fahrzeit (Nur
reine Fahrzeiten,
ohne die jeweiligen Ampeln
bei der Rheinlandstraße
bzw. Aldi, Schloßberg, Centrum ...) |
1. über die Hanfelder Straße
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4,64 km, davon
2,5 km bis zum Ortsanfang
2,14 km innerorts, oder
2,14 km innerorts, Tempo 30 |
80 km/h -> 1:53 min
50 km/h -> 2:34 min, Summe: 4:27 min
30 km/h -> 4:17 min, Summe: 6:10 min |
2. über die Westtangente
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11 km, davon
9,6 km bis zum Bäcker Schwarzmeier
1,4 km innerorts |
80 km/h -> 7:12 min
50 km/h -> 1:41 min, Summe: 8:53 min |
PKW-Fahrer würde man kaum zu diesem Umweg überreden
können. Selbst bei Tempo 30 (exakt eingehalten) wäre die Hanfelder
Straße deutlich attraktiver! (über 2½ Minuten kürzere
Fahrzeit, Spritersparnis, gemütlicher)
Vor allem aber: So lange der B2-Tunnel nicht gebaut ist, würde es nur
eine Verlagerung des Verkehrs von der Hanfelder Straße in die Weilheimer-
und Hauptstraße bedeuten.
Dem Bau des Tunnels steht zwar rechtlich nichts mehr im Weg, aber ob er finanziert
wird, bleibt fraglich.
Wir haben eine Rekordverschuldung und gute Vorsätze zur Besserung (Schuldenbremse
ab 2011/2016/2020).
Solange nicht fest steht, dass der Tunnel gebaut und fertiggestellt wird,
können auch Argumente nicht gelten, die den Tunnel voraussetzen. Am besten
wartet man die tatsächliche Inbetriebnahme des Tunnels ab, weil man dann
die Wirkung des Tunnels und die neue Verkehrssituation in der Praxis beurteilen
kann.
Schließlich, selbst mit B2-Tunnel wäre die Umleitung des Durchgangsverkehrs
Hanfelder Straße <-> A952 über die Westumfahrung sehr fragwürdig,
weil damit wegen des Umwegs insgesamt deutlich mehr gefahrene Kilometer verursacht
würden. Der Entlastung der Hanfelder Straße stünde die Mehrbelastung
südlich des Tunnels, Neusöcking, Perchting, Hadorf und Mamhofen
gegenüber. Wenn es gelänge, alle 2360 Fahrzeuge täglich (Verkehrsuntersuchung
Starnberg vom 5. Juli 2007) auf 6,36 km Umweg zu schicken, würde das
bei einem Verbrauch von 10 l/100km (geschätzter Schnitt zwischen PKWs
und Schwerverkehr) 1510 Liter an täglich zusätzlich verfahrenem
Treibstoff bedeuten.
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Durchgangsverkehr in Starnberg
Der Verkehr in Starnberg, der auf die Westtangente verlagert werden
könnte, entspricht den zwei dünnen Linien 560 und 350.
Aus dem Kurzak-Gutachten 2001
Fazit: Die Westumfahrung Starnberg wird im werktäglichen Verkehr
zwar eine Belastung von bis zu 5.500 Kfz/Tag aufweisen, die Entlastung
der Ortsdurchfahrt Starnberg wird jedoch kaum spürbar sein, da
ausreichend Verkehr aus den Gebieten südwestlich Starnberg im
Einzugsbereich der B 2 nachdrängen wird, der heute andere Routen
nach München nutzt (südlich Seeshaupt zur A 95). |
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Entlastung der Hanfelder Straße
Wer von der B 2 kommt und weiter nach Oberbrunn, Unterbrunn ... Fürstenfeldbruck
oder A99 will, könnte bereits am Maxhof abbiegen und so Starnberg umgehen.
Das dürfte die einzige (!) sinnvolle Anwendung der Westtangente sein,
allerdings mit so geringem Verkehrsaufkommen, dass es den Preis nicht wert
ist. Wahrscheinlich sind es genau die wenigen Prozent an Entlastung für
Starnberg, welche die Westtangente laut Gutachten
2001 von Professor Kurzak bringen würde.
Man kann aber auch ohne Gutachten leicht selbst darauf kommen. Man gehe einmal
bewusst durch Starnberg und suche sich verschiedene fahrende Autos aus und
überlege, ob diese nicht ersatzhalber auf der Westtangente fahren könnten
(oder noch besser: man befrage die Fahrer). In fast allen Fällen wird
das völlig absurd sein! Viele sind auf dem Weg zu Geschäften, holen
jemand von den Bahnhöfen ab, bringen ein Kind zur Musikschule usw. ...
(der meiste Verkehr ist hausgemacht - und da ist die Westtangente keine Alternative!).
Vom Durchgangsverkehr wollen wiederum fast alle zur Starnberger Autobahn A952.
Auch dabei liegt die Westtangente nicht auf dem Weg. Autofahrer in Starnberg,
für die die Westtangente eine praktikable Alternative wäre, werden
Sie wie die Nadel im Heuhaufen suchen müssen!
Diesem geringen Nutzen steht die schwerwiegende Naturzerstörung gegenüber,
die durch die Westtangente verursacht würde (ausserdem Barrierewirkung,
Landverbrauch, Trinkwassergefährdung usw.).
Landschaft, Natur
Bisher ging es um die Auswirkungen bezüglich Verkehr. Im Folgenden
soll es um die Auswirkungen auf Natur und Landschaft gehen.
Sehen Sie sich die Bilder von der Trasse
an.
Noch mehr Bilder gibt's auf der Seite "Trassenbegehung".
Trassenverlauf mit Details
Aus der Karte oben ist zwar zu sehen, dass die Trasse der Westtangente durch
Wälder und Wiesen führt.
Wie viele kleine Wege dabei durchschnitten würden, ist
aber nicht ersichtlich. In der folgenden Karte ist wenigstens ein Teil davon
eingezeichnet.
Höhenverlauf
Aus dem folgenden Höhenprofil entlang der Trasse (blaue Variante) lässt
sich erahnen, dass für den Bau der Straße umfangreiche Erdbewegungen
nötig wären, denn die Straße könnte natürlich nicht
diesem Geländeverlauf folgen ...
Dort wo die Trasse über den Acker bei Perchting führt, müsste sie
auf einem Damm verlaufen. Von Perchting aus gesehen wäre sie gewissermaßen
auf dem Präsentierteller.
Wie den Unterlagen zur Planfeststellung zu entnehmen ist,
würde der grösste Teil der Trasse auf einem Damm oder in einem Einschnitt
verlaufen.
Die Trasse führt zwar in 69 Meter Abstand vom Galgenberg vorbei, aber sie führt
fast exakt über den Gipfel seines östlichen Nachbarhügels, der
nur wenig niedriger ist als der Galgenberg.
(In diesen ist ein gut 20 Meter tiefer und über 70
Meter breiter Einschnitt geplant. Die Idee, einen Geländetunnel durch den
Berg zu bauen, wurde aus Kostengründen verworfen - siehe Artikel im Starnberger
Merkur "Abschied von der Grünbrücke".)
Einschnitt am östlichen Nachbarhügel des Galgenberges
- schematisch dargestellt
(In Wirklichkeit ist der Hügel bewaldet... Schauen Sie sich's in natura
an -> Trassenbegehung.)
Neu: Statt des Einschnittes soll der Hügel
laut der 1. Tektur (Änderung) des 2. Planfeststellungsverfahrens (nun doch)
eine Grünbrücke (79 m langer Geländetunnel) erhalten. Die Länge
wurde vermutlich gewählt, weil ab 80 m Länge Entlüftungsmaßnahmen
nötig würden. Es deckt nur einen Teil der Länge des Hügels
ab, weshalb über und neben den beiden Portalen noch relativ steile Böschungen
entstünden.
Das wäre einerseits trotzdem eine Verbesserung, da wenigstens an dieser Stelle
weniger die Landschaft durchschnitten würde. Rehe und andere Wildtiere könnten
hier die Straße queren.
Es hätte andererseits auch seinen Preis - sowohl im wörtlichen Sinn,
was die Baukosten betrifft: 10 Millionen Euro werden jetzt genannt - aber auch
bezüglich Energieverbrauch auf Dauer, durch Beleuchtung im Tunnel.
Da der Bau der Grünbrücke in offener Bauweise erfolgen würde, bliebe
der derzeitige Zustand seiner Kuppe einschließlich Bewuchs nicht erhalten,
sondern würde ähnlich wiederhergestellt. Direkt dahinter befindet sich
wiederum eine tiefe Mulde, wo aufgeschüttet werden müsste - alles Eingriffe
in die gewachsene Moränenlandschaft.
Anschnitt von Wäldern
Die Trasse durchquert insgesamt sieben Waldstücke. Aus Haftungsgründen
würden wahrscheinlich auch die Bäume auf je einem Streifen beiderseits
der Straße gefällt, so dass eine breite Schneise entstünde. Durch
den schrägen Anschnitt der Wälder, vor allem auf der Westseite wäre
auch der verbleibende Wald deutlich stärker durch Windbruch gefährdet.
Ein Link dazu:
Der Wald als Lebensgrundlage
Der Wald ist für alle Lebewesen ein großer und
wichtiger Sauerstofflieferant. Er ist Wasserspeicher der Natur und eine Brunnenstube
reinen Quellwassers. Der Wald sorgt für eine angemessene Feuchtigkeit und
ist zugleich Klimaregulator und Luftfilter. Er schützt die fruchtbare Bodenkrume,
dass sie nicht abgetragen wird durch Wind und Regen. Als Holzlieferant hat der
Wald eine wichtige wirtschaftliche Funktion. Vor allem aber ist er auch eine Stätte
der Erholung und der Regenerierung für den Menschen.
Bodenversiegelung
Derzeit sind etwa 6% der Fläche Deutschlands versiegelt, das sind 2,2 Millionen
Hektar oder 22 000 Quadratkilometer (BBR). Je Sekunde kommen ca. 15 Quadratmeter hinzu.
Pro Jahr entspricht das etwa der Fläche des Bodensees (Bund Naturschutz).
In Bayern sind mehr als 280 000 Hektar versiegelt und pro Tag (!) kommen
28,6 Hektar hinzu. Damit verschwindet jährlich eine Fläche so groß
wie der Starnberger See und der Ammersee zusammen unter Beton. Nirgends in Deutschland
wird so viel Boden überbaut wie in Bayern. Hauptursache ist die überdimensionierte
Ausweisung neuer Gewerbegebiete auf der grünen Wiese, aber auch der Ausbau
des Straßennetzes (Quelle).
"In 380 Jahren wäre Bayern versiegelt", so zitierte die Süddeutsche
Zeitung im Mai 2001 den bayerischen Umweltminister Werner Schnappauf (hier nachzulesen).
Zwar bedeutet der Bau der Westtangente nicht, dass deswegen gleich ganz Bayern
versiegelt ist, aber es ist doch ein Schritt in Richtung einer unnatürlicheren
Welt ... (und vor allem ein unnötiger!).
Lesen Sie Mehr darüber:
Beim Umweltbundesamt - eine schöne Seite mit weiteren Angaben
und Grafiken
Beim Bayerischen Rundfunk - ein guter Artikel und weitere Links
Beim Bund Naturschutz - "Pressemitteilung"
Wie den Unterlagen zur Planfeststellung 2006 zu entnehmen
ist, würde die neu versiegelte Fläche 2,6 Hektar betragen (das dürfte
ziemlich genau der neu asphaltierten Fläche entsprechen).
Insgesamt würde eine Fläche von 9,9 Hektar überbaut und somit als
natürlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren gehen (da sind
Dämme, Einschnitte und vermutlich neue Erschließungswege entlang der
Trasse dabei).
Verlust an Kulturlandschaft Als "Ausgleich"
für diese 9,9 Hektar, sowie für den Verlust an Waldfläche
und Biotopen müsste der Bauherr Ausgleichsflächen von ca. 12-14
Hektar ankaufen (oder, falls sie die bisherigen Besitzer nicht verkaufen
wollen, vermutlich enteignen - dazu wäre die Grundlage durch ein abgeschlossenes
Planfeststellungsverfahren gegeben). Diese Flächen würden aufgeforstet
(als Ersatz für den gerodeten Wald) oder extensiviert. In den Unterlagen
zur Planfeststellung ist dieses ausführlich dargestellt.
Schöne Ackerflächen, auf denen wir bei unseren Trassenbegehungen
Hafer- und Weizenfelder sahen, würden verloren gehen. Wer sich
mit dem Thema "Peak Oil" befasst, der zunehmenden Verteuerung
und Verknappung von Energie, und wer z.B. die Diskussionen im Peak-Oil-Forum
verfolgt, weiß dass der Holzzuwachs in unseren Wäldern in Deutschland
kaum reicht, um in jedem Haus auch nur ein Zimmer warm zu bekommen. Andererseits
reicht die vorhandene Ackerfläche kaum, um alle satt zu bekommen. Wir
werden beides brauchen, Wald und Ackerflächen. Diese weiter gegen ein
(noch dazu unnötiges) Straßenbauprojekt einzutauschen, erscheint
als sehr anachronistisch.
Siehe z.B. auch Forenbeitrag: Wann
wird der Ausgleichsflächen-Irrsinn endlich gestoppt?
Die drei Bilder rechts wurden genau auf der Trasse aufgenommen und die beiden
oberen zeigen den Blick entlang der Trasse über das Haferfeld. Die
beiden Felder würden deutlich beeinträchtigt.
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sprießender
Hafer, Mitte April 2003
Das selbe Haferfeld Ende Juni 2003, vom anderen Ende her
gesehen
Gleich
anschließend folgt ein Weizenfeld.
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Mag sein, dass manche Leute heute in Zeiten von Agrarüberschüssen
Ackerfläche gering schätzen. Das ist aber nicht gerechtfertigt
und wird auch nicht so bleiben. Der unscheinbare Steinhaufen am Waldrand
zeugt noch von der Mühe der Bauern um das wertvolle Ackerland. |
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Trinkwasser für Starnberg
Die Starnberger können sich glücklich schätzen
über sehr gutes Trinkwasser.
Wasserversorgung
Stadt Starnberg
(Quelle Seite 182 f.) |
Fördermenge im
Jahr 2000 |
Brunnen I
bei Mamhofen |
376 000 m³ |
Brunnen II, III, IV, VII, und VIII, alle in
der Maisinger Schlucht |
1 325 000 m³ |
Brunnen I und II in Wangen |
68 000 m³ |
Quelle: Agendabericht Kapitel 7 (pdf)
Gewässerschutz und Abwasserreinigung, Seite 182 f.
Hier lesen Sie mehr über Starnbergs Wasserqualität etc.
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Das Wasserwerk in der Maisinger Schlucht ist schon über 100 Jahre alt.
Rund um die Brunnen befindet sich die "Schutzzone I". Sie darf von unbefugten
nicht betreten werden und ist daher eingezäunt.
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Die Anschlussstraßen vor und hinter der Westtangente
führen durch Starnbergs Trinkwassereinzugsgebiete:
- Nahe Mamhofen wurde erst vor wenigen Jahren ein neuer
Brunnen in Betrieb genommen, als zweites Standbein für
Starnbergs Trinkwasserversorgung.
Die Forstwirte haben hier strenge Auflagen bezüglich
Wegebau-Material und sogar beim Entrinden von Bäumen,
da das Wasserwirtschaftsamt verunreinigte Sickerwässer
befürchtet. Die Straße Hadorf-Mamhofen liegt
in der Schutzzone II.
-
Die Hauptquelle für Starnbergs Wasser
ist die Maisinger Schlucht. Das war mit ein Grund, warum
die kleine Brücke zwischen Söcking und Neu-Söcking
für den Autoverkehr gesperrt wurde.
Ein Stück weiter stromaufwärts den Maisinger
Bach verläuft aber die Staatsstraße 2563 über
eine hohe Brücke über die Schlucht (die Höhe
hindert die Sickerwässer nicht daran, in die Schlucht
hinunter zu gelangen ...).
Im November 2000 gab es hier einen schweren Unfall wegen
Glatteis auf der Brücke. Was ist, wenn ein Gefahrguttransporter
hier einen Unfall hat?
Somit liegen die Trinkwasserbrunnen wie die Perlen entlang
der vorgesehenen Hauptverkehrsroute.
Dass der Straßenverkehr mit vielfältigen Schadstoffen
das Sickerwasser belastet, wird anschaulich, wenn man daran
denkt, wie im Winter der Schnee entlang von Straßen
aussieht. Man braucht noch nicht einmal an Tankwagen-Unfälle
oder ähnliches zu denken ...
Es ist sicher nicht wünschenswert, zusätzlichen
Verkehr durch die Trinkwassereinzugsgebiete zu leiten.
Es würde sich dort ohnehin zum grösseren Teil
nicht um aus Starnberg heraus verlagerten Verkehr handeln,
sondern um von anderswo hierher verlagerten Verkehr.
Aus dem Kurzak-Gutachten
2001 Fazit: Die Westumfahrung Starnberg wird im werktäglichen
Verkehr zwar eine Belastung von bis zu 5.500 Kfz/Tag aufweisen,
die Entlastung der Ortsdurchfahrt Starnberg wird jedoch
kaum spürbar sein, da ausreichend Verkehr aus den Gebieten
südwestlich Starnberg im Einzugsbereich der B 2 nachdrängen
wird, der heute andere Routen nach München nutzt (südlich
Seeshaupt zur A 95).
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Ein kleines Stück weiter: Die kleine Brücke zwischen Neusöcking
und Söcking ist für den Autoverkehr gesperrt. Die Begründung
lesen Sie auf
der Tafel unter dem Schild "Radfahrer absteigen".
Eine viertel Drehung nach links:
Hier gehts in die Maisinger Schlucht. Nach etwa 350 Metern kommt
man an einer
weiteren Brunnenanlage vorbei und nach nochmal 200 Metern Bach-aufwärts
steht man direkt unter der imposanten Schluchtbrücke.
Oben ist heute schon manchmal ganzschön was los.
Im November 2000 gab's auf der Brücke einen schweren Unfall mit
Todesfolge und mehreren beteiligten Autos wegen Glatteis auf der Brücke.
Seither warnen Schilder vor dieser tückischen Gefahr.
Und natürlich fehlt auch dieses Schild nicht:
Hier nochmal die Schilder im Überblick.
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Ein Link zum Thema Trinkwasser:
Trinkwasser in Gefahr?
+ 14.06.2005 + Die intensive Landwirtschaft spült
Jahr für Jahr tausende Tonnen Pestizide ins Grundwasser. Zahlreiche Substanzen
aus der Chemieindustrie und Rückstände von Arzneimitteln finden sich
im globalen Wasserkreislauf wieder. Die hormonellen Wirkungen der giftigen Stoffe
rücken erst jetzt in den Blickpunkt der Forschung.
Letzte Änderung:
10. Januar 2015
Wolfram Zucker