Starnberger Merkur vom 18 Oktober 2002
Drei Leserbriefe


Verkehr: Starnberg fehlt

durchdachtes Konzept


"Verkehrsschleuse in Hadorf verhindern" vom 9. Oktober

Zerstörung der Natur müsse in Kauf genommen werden, argumentiert "Golfplatzmacher" H.Wagner in oben genanntem Artikel. Bravo! Dass ihm Natur nichts bedeutet, bewies er bereits durch die Initiierung des Hadorfer Golfplatzes, der dem liebenswerten Dorf einen massives zusätzliches Verkehrsaufkommen mit Gestank, dreck und Lärm brachte. Es sei nur am Rande erwähnt, dass der Golfplatz mit seinem riesigen Parkplatz darüber hinaus eine Abriegelung ehemals wunderschöner Landschaft bedeutet, die der Allgemeinheit kaum mehr zugänglich ist.
   Jetzt will er eine Entlastung des Ortsverkehrs durch eine zerstörerische Umgehungsstraße erreichen.
 
Sein neues Motto: Dann machen wir halt auch noch das bisschen Naturschutzgebiet um den Galgenberg herum kaputt.
   Eine Westtangente, die laut Gutachten von Professor Kurzak (von der Stadt Starnberg in Auftrag gegeben) eine kaum spürbare Entlastung bewirken, sondern statt dessen eine Sogwirkung entfalten würde, brauchen wir nicht. Man denke nur an den zusätzlichen LKW-Verkehr, der durch die 2003 kommende LKW-Maut angezogen würde.
   Straßenschneisen von 60 bis 80 Meter Breite, die Naturschutzgebiete, private Wald-und Wiesengrundstücke, Verkehrs-, Spazier- und Ausrittwege, Wildwechsel, Langlaufloipen und Pflanzenwelt zerschneiden, schädigen unsere wertvolle Naturlandschaft aufs Massivste und wurden bereits 1984 durch
 
die Regierung von Oberbayern abgelehnt.
   Die Stadt Starnberg sollte die kargen Haushaltsmittel (sie will 50 Prozent der Kosten von 4,5 Millionen Euro tragen) für bessere Alternativen einsetzen, wie zum Beispiel Tunnellösung, Optimierung von Straßenzügen und Ampeln, verkehrsgerechtem Umbau des Tutzinger Hof-Platzes und der Einfahrt Söckinger Straße, ampelfreie Kreuzungen durch Kreisverkehr.
   Starnberg fehlt ein durchdachtes Verkehrskonzept, in das alle Aspekte einfließen. Dies gilt es vorrangig zu erstellen, anstatt willkürlich durch Insellösungen die wertvolle Naturlandschaft aller Starnberger Bürger zu zerstören.
Heiner M. Dex
Starnberg

Luftbild von Hadorf
Die geplante Westtangente soll östlich von Hadorf verlaufen
Foto: fkn

Westtangente Lockt mehr Verkehr an


"Verkehrsschleuse in Hadorf verhindern" vom 9. Oktober

   Ein trügerischer Gedanke, wachsendes Verkehrsaufkommen in und um Hadorf durch die "Westtangente" aufhalten zu wollen. Das Gegenteil wird eintreten. Geradezu magisch wird sie in kurzer Zeit zusätzlich überregionalen Verkehr hierher locken. Vor allem Schwerlastverkehr Richtung Süden, der Autobahnmaut sparen will. Wer sein liebenswertes Dorf und die umgebende Landschaft erhalten möchte, darf sich nicht vom kleinen, schnellen Vorteil verführen lassen. Wir müssen unsere Politiker gemeinsam massiv unterstützen, den Tunnelbau in Starnberg rasch voranzutreiben. Nur so tun wir wirklich etwas für unsere Kinder.

Hans-Rainer Schuchmann
Starnberg

Man muss sich informieren


"Verkehrsschleuse in Hadorf verhindern" vom 9. Oktober

   
In dem Artikel wird ein Flugblatt zitiert, das Für Hadorf die Westtangente als Ortsumfahrung fordert. Es wird prophezeit, künftig werde der Verkehr der Autobahn Stuttgart und der Autobahn Lindau immer mehr durch Hadorf Richtung Weilheim und Garmisch fahren. Hadorf wird im Verkehr ersticken. Gegen so eine Bedrohung muss man sich wehren!
   Oder man muss sich informieren:
   Hadorf hat derzeit eine Belastung von 3200 Kraftfahrzeugen pro Tag. Im Jahr 2015 werden es nach Professor Kurzak - mit Eschenrieder Spange und ohne Wettangente - 3600 Kraftfahrzeuge pro Tag sein. Breitbrunn hat heute eine Belastung von 5500 Kraftfahrzeugen pro Tag. Ein großer Teil der Breitbrunner lehnt eine Ortsumfahrung ab. Ihnen ist der Preis - die Zerstörung der Natur zu hoch.

Augustin Landthaler
Herrsching