Starnberger Merkur vom 11. September 2003

Abschied von
der Grünbrücke

   Starnberg (irl) - Nicht alles Wünschenswerte ist machbar - oft scheitert die Umsetzung an den fehlenden Finanzmitteln. Aus diesem Grund muss sich auch die Stadt Starnberg von der Vorstellung verabschieden, im Zuge der geplanten Westumfahrung beim Galgenberg die Straße in einem Tunnel verschwinden zu lassen. Selbst der, wenn auch nur mit knapper Mehrheit gefasste Beschluss, die Förderfähigkeit eines Landschaftstunnels prüfen zu lassen, hat der Bauausschuss in seiner gestrigen Sitzung ad acta gelegt. Das Straßenbauamt hatte die Stadt wissen lassen, dass der Bau von so genannten Grünbrücken unter bestimmten Voraussetzungen zwar förderungswürdig sei. Allerdings müsse dafür die zwingende Notwendigkeit (Landschafts- oder Naturschutz) nachgewiesen werden. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn mit dem Bau eines solchen Tunnels ein jetzt schon bestehender Wildwechsel erhalten werden könnte. Für ein solches Gutachten bedürfe es aber entsprechender Beobachtungen, die mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen und die weitere Detailplanung der Umgehung zeitlich verzögern würden. Und: Sollte die Stadt dennoch auf einem Landschaftstunnel beharren, müsste sie die Mehrkosten tragen (rund 20 000 Euro pro laufenden Meter). Denn vom Landkreis ist keine Unterstützung zu bekommen, da sich der Kreistag zwar auch für die sogenannte "Blaue Trasse" entschieden hat - aber ohne Grünbrücke.



Anmerkung:    Insgesamt wurden die Kosten für die Grünbrücke auf etwa 1,5 Millionen Euro geschätzt.