Die Starnberger Künstlerin |
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Verlauf:
Der Hauptverkehr soll ab Autobahnende rechts abzweigen und nördlich des Gewerbegebietes
das Naturschutzgebiet Leutstettner Moos auf einer aufgeständerten Straße
überqueren. Nach einer Anschlussstelle zum Bahnhof Nord soll das Siedlungsgebiet
beiderseits der Bahn untertunnelt werden. Im weiteren Verlauf quert die Trasse
ein Stück des Geländes als Galerie ("seitlich offener Tunnel") und folgt
ein Stück der Umfahrung von Hanfeld. Östlich von Hadorf, ab der Straße
Hadorf-Söcking folgt sie dem geplanten Verlauf der Westtangente. Es gibt auch eine
"Variante A", die südlich an Hanfeld vorbei führt. |
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2. Langer Umweg
Wie die Grafik rechts deutlich zeigt, fließt der größte Teil
des Durchgangsverkehrs zwischen B 2 / Possenhofener Straße und der
Starnberger Autobahn. Es wäre ein Unding, diesen Verkehr auf die lange Reise
um Starnberg herum zu schicken. Auch andere Städte haben Umgehungsstraßen,
aber im Fall von Starnberg wäre diese "U"-förmig und einfach zu lang.
Man braucht es sich nur auf der Karte anzusehen (siehe oben). Die gesamte Strecke
ab Maxhof bis zum Anfang der Autobahn ist ca. 11,3 km lang und damit 2,4 mal so
lang wie der direkte Weg durch die Stadt mit etwa 4,7 km.
Mangelnde Akzeptanz
Dass ein bedeutender Anteil des Durchgangsverkehres die Umfahrung benutzen wird,
könnte sich nach Fertigstellung leicht als Illusion herausstellen.
Zusätzlich verfahrener Treibstoff
Falls es wider Erwarten gelingen sollte, dass die Autofahrer diesen Umweg nehmen,
dann würden 6,6 km Umweg bei 15 000 Fahrzeugen täglich (Kurzak-Gutachten 2003, Plan 6) eine zusätzliche
Fahrleistung von knapp 100 000 Kilometern bedeuten. Bei einem angenommenen
Verbrauch von 8 Litern je 100 km wären es 8 000 Liter an zusätzlich
verfahrenenm Benzin und Diesel jeden Tag an Starnbergs Stadtrand (noch dazu im
Westen ...).
Zum Vergleich: Statt dessen könnte ein Autofahrer jeden
Tag knapp zweieinhalb mal um die Welt fahren. Oder es könnten etwa 1500 bis
2000 Haushalte mit Heizöl versorgt werden - wahrscheinlich würde es
für ganz Söcking reichen. Das ist ein Anachronismus in Zeiten
von knapper werdendem Öl
und Klimaveränderung.
Siehe auch: www.peakoil.de
(das sollte jeder wissen!).
Schließlich ist ein Umweg auch nicht im Sinne der Autofahrer. An deren Interessen
nebenbei zu erinnern sollte auch erlaubt sein - zumal die meisten von uns hin
und wieder dazu gehören.
3. Ziel- und Quellverkehr
Es ist der Eindruck entstanden, als könne die Zufahrt nach Starnberg auf
jeweils kürzestem Weg von der Umfahrung aus erfolgen. Sogar Binnenverkehr,
also von einem Punkt in Starnberg zum anderen, könne zum Teil die Umfahrung
benutzen und so die Innenstadt verkehrsberuhigt werden. Leider wurden hier
falsche Hoffnungen geweckt, denn einer genaueren Überprüfung halten
diese Überlegungen größtenteils nicht stand.
In den meisten Fällen wäre der Weg über die Umfahrung so viel weiter
als der direkte Weg durch die Stadt, dass er völlig unattraktiv wäre.
Ein Beispiel: Wenn jemand etwa von der halben Höhe der Hanfelder Straße
zur Autobahn möchte, dann ist die bisherige Strecke durch die Stadt 2,5 km
lang. Der Weg Richtung Hanfeld und ab dort weiter auf der Umfahrung wäre
dagegen knapp 6 km lang. Gewonnen wäre nicht viel, denn anstelle der unteren
Hälfte der Hanfelder Straße bekäme die obere Lärm und Abgase
und anstelle der Münchner Straße würden Wohngebiete in der Umgebung
des Bahnhof-Nord und das Gewerbegebiet von Norden her belastet. Insgesamt entstünden
wegen der längeren Strecke deutlich mehr Abgase.
Ähnliches gilt für fast alle übrigen denkbaren Anwendungen der
Umfahrung für Ziel- und Quellverkehr.
4. Durchgangsverkehr aus Westen und Norden
Die Umfahrung soll sternförmig um Starberg herum den Durchgangsverkehr abfangen.
Söckinger Straße: Im Fall des Verkehres von und nach Perchting,
Andechs usw. kann dies der B2-Tunnel auch und sogar besser. Betrachten wir dazu
drei Strecken, beginnend vom Kreuzungspunkt der Umfahrung mit der Andechser Straße
westlich von Söcking, bis zur Autobahn:
a) Auf der alten Strecke durch Söcking sind es 6,1 km
b) Auf der Maxhof-Straße (St 2563) und dann durch den B2-Tunnel: 7,4 km
c) links entlang der Umfahrung: 8,6 km
Hanfelder Straße: Hier kann die Umfahrung den Durchgangsverkehr zur
Gänze aufnehmen.
In Richtung Weilheim ist dabei das Verkehrsaufkommen so gering, dass es keinen
Straßenbau rechtfertigt - diese wenigen Autos fallen in Starnberg garnicht
auf.
Der Hauptteil des Durchgangsverkehrs fließt In Richtung Autobahn und der
erste Abschnitt der Umfahrung würde als direkter Bypass die Hanfelder Straße
deutlich entlasten. Das ist der einzige deutliche Vorteil der Umfahrung, der schließlich
übrig bleibt. Es ist aber ein Nebenschauplatz und lenkt vom Hauptproblem
ab - vergleiche Grafik oben. Außerdem bleiben Bedenken wegen dem folgenden
Punkt:
5. Verbindung zweier Autobahnen
Der erste Abschnitt dieser Umfahrung ergibt zusammen mit den geplanten Umgehungsstraßen
von Oberbrunn und Unterbrunn eine relativ gut ausgebaute Verbindung von der Lindauer
Autobahn A96 zur Starnberger A952 bzw. Garmischer Autobahn A95. Wenn das Teilstück
des Münchner Autobahnringes A99 bis zur A96 fertig ist, können im Prinzip
Stuttgarter über Starnberg in den Winterurlaub nach Garmisch fahren - oder
Obsttransporte vom Bodensee ... Damit entschärft Starnberg möglicherweise
die Diskussion um den Autobahn-Südring für München. Die Frage ist,
ob wir dazu bereit sind (und ob es sinnvoll ist).
6. Braucht Starnberg einen Ring ?
Wer würde gern im Norden Münchens wohnen? Hier gibt's den Müllberg,
das Atomei, den Flughafen, das Kraftwerk-Nord mit Klärschlammverbrennung
und ... den Autobahnring. Von letzterem ist man dort so begeistert, dass
man dem Münchner Süden auch einen wünscht ... In München
hatte man aber kaum eine andere Wahl wegen der Autobahnen und der Größe
der Stadt wäre eine Untertunnelung sehr schwierig.
In Starnberg dagegen ist der Tunnel unter der Stadt eine naheliegende Lösung.
Starnberg braucht keinen Ring!
Ein Ring, auch wenn es hier (noch) keine Autobahn ist, entwertet einen weiten
Bereich und er sperrt die Stadt bezüglich ihrer Entwicklungsmöglichkeiten
ein. Wenn Starnberg wächst kann der Ring nicht mitwachsen. Als Argument
gegen einen Tunnel wird zuweilen genannt, dass er die Situation zementieren würde.
Einen Tunnel kann man bei Bedarf verlängern, aber den Ring kann man nicht
verschieben - er zementiert die Situation viel stärker.