Starnberger SZ vom 28. / 29. August 2004


Paulig stellt Fragen zu Westtangente
Grünen-Landtagsabgeordnete fordert Antworten von Staatsregierung

Von Wolfgang Prochaska

Starnberg / München - Der geplante Bau der so genannten Westtangente Starnberg beschäftigt nun auch die bayerische Staatsregierung. Die Landtagsabgeordnete Ruth Paulig (Grüne) aus Breitbrunn hat eine schriftliche Anfrage, die insgesamt sieben Punkte umfasst, im Münchner Maximilianeum eingebracht.
   Wichtige Punkte sind dabei die Höhe der Finanzierung des Projekts durch den Freistaat, die Entlastungswirkung für die Stadt Starnberg und die Frage nach einer Gesamtplanung, in die neben der Westtangente auch eine geplante Nordumfahrung von Starnberg sowie eine Verbindungsstraße zur Lindauer Autobahn einfließen soll. Paulig hält in diesem Zusammenhang ein Raumordnungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung für sinnvoll.
   Der Fragenkatalog birgt zudem einige Brisanz. So will Paulig wissen, ob der Freistaat eine Straße bezuschussen will, obwohl im Bundesverkehrswegeplan rund

80 Millionen Euro zum Bau des Starnberger Tunnels schon vorgesehen sind, der für die Starnberger eine erheblich größere Entlastungswirkung hat als die Tangente. Auch auf das Thema Nordumfahrung geht sie in ihrer Anfrage ein. Bekanntlich ist dieses Projekt, das eher als Wunsch in Starnberg behandelt wird, wegen seiner starken Eingriffe in die Natur im Bereich des Leutstettener Mooses eine heikle Angelegenheit. Sollte die Staatsregierung auf Pauligs Anfrage dezidiert eingehen, könnte bei kritischer Sichtweise durch die Staatsregierung manche Straßenbauträume im Starnberger Rathaus und im Landratsamt platzen. Wie berichtet, wollen die Stadt und der Kreis die Starnberger vom Verkehr entlasten. Die Kosten der geplanten Westtangente tragen deshalb Kommune und Kreis zu gleichen Teilen. 40 Prozent sollen vom Freistaat kommen.

Der neue Vorstand des Bund Naturschutz Von der Waldkreuzung kommend verläuft die geplante Trasse der Westtangente an Hadorf und am Galgenberg vorbei und mündet vor Söcking in den Zubringer zur B2                  SZ-Grafik: Mainka