Starnberger SZ vom 16. Juli 2004

Stadträte stehen zur Westtangente

Trotz der Kostenexplosion um 50% hält Starnberg an Planungen fest

Von Wolfgang Prochaska

Starnberg - Der Starnberger Bauausschuss hat gestern grundsätzlich den Planungen für die so genannte Westtangente zugestimmt - trotz der Kostenexplosion um 50 Prozent. Auf 6,75 Millionen Euro schätzt nun das Straßenbauamt München das Projekt, das die Kreisstadt vom Verkehr aus Richtung Gilching beziehungsweise Weilheim entlasten soll. Nun muss noch der Stadtrat sein Plazet für die Planungen geben. Danach erst können die Unterlagen für das notwendige Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern eingereicht werden. Landkreis und Stadt wollen sich bekantlich die Kosten für das Projekt teilen.
   Eventuelle Hoffnungen auf eine schnelle Verwirklichung der Tangente - Stadträtin Hannelore Hartmann hatte in der Diskussion danach gefragt - wollte Staßenbaudirektor Jörg Riedmaier, der die Trassenpläne mit Ingenieur Dieter Gier vorstellte, aber nicht aufkommen lassen. Er machte folgende Rechnung auf: Allein das Planfeststellungsverfahren würde schon 18 Monate dauern. Dann käme noch ein weiteres Jahr für den notwendigen Gruderwerb hinzu, sodass frühestens im Jahr 2007 mit dem bau der Trasse begonnen werden kann.

Die Bauzeit soll eineinhalb Jahre betragen. "Es darf aber weder gegen die Straße geklagt werden, noch darf sich der Grunderwerb verzögern", so Riedmaier.
   Auch hinter den Kosten, die auf die Stadt zukommen werden, steht ein großes Fragezeichen. So geht das Straßenbauamt und die Stadtverwaltung von einem Fördersatz durch den Freistaat von 40 Prozent aus. Dieser Zuschuss könnte sich aber in den kommenden Jahren weiter reduzieren, wie Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger in der Sitzung andeutete. Die Stadt rechnet mit eigenen Kosten von zwei Millionen Euro.
   Wie berichtet, verursachen zwei neue Brückenbauwerke sowie die höhere Anzahl von Ausgleichsflächen die Kostenexplosion. So soll nun die Staatsstraße zwischen Söcking und Andechs durch eine 31 Meter lange Brücke überwunden werden. Drei Durchlässe für Wanderer und Wildtiere sind ebenfalls vorgesehen. Riedmaier betonte gestern noch einmal, dass man versucht habe, die Trasse möglichst an der Nutzungsgrenze von Wald- und Feldflur entlang zu führen, um Zerschneidungen zu vermeiden. Die sieben Meter breite Straße soll von der Waldkreuzung an Hadorf vorbei bis nach Söcking führen und von dort weiter zur B 2.