Starnberger Merkur zu Pfingsten 2004
(29.30. und 31. Mai)




Von der Anschlusstelle Percha (I. unten) soll die Umfahrung am Rande des Gewerbegebietes bis zur Gautinger Straße (r. oben) geführt werden, wo sie im Höllberg verschwindet.    Foto: Hausmann

Umfahrung 20 Millionen billiger

Für Tunnel-Alternative wird Kosten-Nutzen-Analyse erstellt

VON STEPHAN
MÜLLER-WENDLANDT


Starnberg - Die so genannte OPLA/von Redwitz-Umfahrung zur Entlastung der Starnberger Innenstadt würde an die 20 Millionen Euro weniger verschlingen als der vom Straßenbauamt favorisierte Amtstunnel unter der Bundesstraße 2. Das hat die Firma Cronauer Beratung und Planung (CBP) errechnet, die vom Stadtrat mit einer vertiefenden Untersuchung der Umfahrung beauftragt worden war.

   Ziel ist es, die Tunnel-Alternative auf einen prüfbaren Planungsstand zu bringen, um den Kosten-Nutzen-Effekt beider Varianten gegenüberzustellen. Gegen die Stimme von Fritz Urban (Bündnis 90/Die Grünen) hat der Bauausschuss die Verwaltung beauftragt, ein Angebot für eine Kosten-Nutzen-Analyse einzuholen.

Urban ereiferte sich, warum die Stadt ein Projekt weiter am Leben erhalte, daser als "Totgeburt" bezeichnet. "Ich gebe der Umfahrung keine Chance", sagte der Grünen-Stadtrat. Seiner Meinung nach scheitere das Projekt bei der Umweltverträglichkeitsprüfung, weil es FFH-, Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete tangiere bzw. durchschneide. Urban: "Ich sehe nicht ein, dass wir noch mehr Geld dafür ausgeben."
   Holger Knigge (SPD) ermahnte seinen Ratskollegen zur Besonnenheit. Die Prüfung des Alternativ-Projektes koste zwar Geld, "aber dafür haben wir uns auch Mühe um die Sache gemacht". In die gleiche Kerbe

   Entwurf optimiert

schlug Hannelore Hartmann (CSU). Beim bürgeroffenen Entscheidungsprozess habe die OPLA/von Redwitz-Umfahrung

mit Abstand den größten Zuspruch geerntet, "deshalb müssen wir weiter prüfen".
   Bernhard Schäpertöns vom Büro CBP erläuterte den Ausschussmitgliedern und zahlreichen interessierten Zuhörern die Ergebnisse seiner Studie, der eine optimierte Entwurfsplanung zu Grunde gelegen hatte. Die Umfahrung zweigt bei der jetzigen Autobahnanschlussstelle Percha nach Norden ab, führt in Ständerbauweise am Rande des Leutstettener Mooses (FFH-Gebiet) zur Gautinger Straße, verschwindet dann unter dem Höllberg in einem Tunnel und tritt nordöstlich von Hanfeld wieder ans Tageslicht. Dort findet die Umfahrung dann Anschluss an die bereits geplante Westumgehung bis zur B2 beim Maxhof.
   Die Kosten: Samt Grunderwerb hat CBP einen Bruttobetrag von knapp 78 Millionen Euro errechnet, wobei allein der Tunnel 41 Millionen Euro kosten würde.