Von ANDREA JAKSCH
Starnberg - Anlieger im Bereich der Franz-Heidinger-Straße können
Aufatmen: Der Amtstunnel wird um 125 Meter Richtung Süden verlängert
- das befürchtete Verkehrschaos ist damit gebannt. Allerdings müssen
die, durch die Verlängerung und einen zusätzlichen Notausstieg entstehenden
Mehrkosten in Höhe von fünf Millionen Euro (Gesamtkosten dann 90 Millionen
Euro), zuvor noch vom Bundesverkehrsministerium abgesegnet werden. Wegen der weiteren
wesentlichen Planungsänderungen verschiebt sich der Erörterungstermin
im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens noch einmal - mindestens bis zum Herbst.
Auch wenn das Straßenbauamt München im Süden den
Wünschen der Stadt nachgekommen ist - in punkto nördliches Tunnelportal
bleibt die Behörde hart: "Wir werden einer Verlängerung in Richtung
Norden nicht nachkommen", erklärten Karlheinz Gärtner und Jörg
Riedmair vom Straßenbauamt München. Nach wie vor wird die Rampe in
den Tunnel bei der Eisenbahnunterführung beginnen. "Die untersuchte
Baugrundsituation im Bereich der Würm ist so schwierig, dass es im nördlichen
Bereich keine wirtschaftliche Lösungsmöglichkeit für eine Tunnelverlängerung
gibt", so Gärtner. Eine solche Planung würde dem bisherigen Konzept
"total widersprechen", wehrte sich der Leiter der Straßenbaubehörde.
Die Verlängerung des Tunnels im Süden nannte er dagegen
eine "vernünftige
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Wichtige Änderungen in Punkto Amtstunnelplanung erläuterten (v.l.) Karlheinz
Gärtner, Leiter des Straßenbauamtes, Jörg Riedmair bei einem Pressegespräch
mit Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger.
aj/Foto: Jaksch
Verbesserung". Überplant wurden auch noch einmal die
Fahrstreifen im Ein- und Ausfädelbereich des nördlichen Tunnelportals.
Sie sind nun so breit, dass keine Staus auftreten können. Deshalb sollen
auch die derzeit noch abgesetzten Gehwege unmittelbar an die Fahrbahn gelegt und
zuvor die Bahnunterführung verbreitert werden. In Kürze wird das Straßenbauamt
über die oberste Baubehörde beim Bundesverkehrsministerium als Baulastträger
die Genehmigung der Änderungen beantragen.
Weil die Stadt zudem statt des Abluftkamins am Schlossberg eine noch
nicht in Deutschland erprobte Filteranlage im Tunnel will, ist auch der Termin
von Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger beim Verkehrsministerium in Berlin
geplatzt. Der Bund verlangt vor seiner Entscheidung den |
Nachweis, dass die Anlage nicht teurer als die bisher
geplante Mittenabsaugung mit dem Entlüftungsbauwerk ist und auch technisch
genauso ausgereift ist. "Es wird wohl darauf hinauslaufen, ob der Bund bereit
ist, ein solches Pilotprojekt in Deutschland finanziell zu unterstützen",
so Bürgermeister Pfaffinger, der erst, wenn das Straßenbauamt die Gegenüberstellung
beider Verfahren fertig hat, zusammen mit Fachleuten nach Berlin fahren wird.
Sobald der Bund sein Plazet gegeben hat, sollen die neuen Pläne
bis Mitte Juni bei der Regierung von Oberbayern als zuständige Planfeststellungsbehörde
vorgelegt werden. Danach können vom Amtstunnel betroffene von Mitte Juli
bis Mitte August im Rahmen der erneuten öffentlichen Auslegung im Rathaus
ihre Einwendungen und Stellungnahmen vorbringen. |
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