Starnberger Merkur vom 28. Oktober 2003



Die Videoübertragung ins Foyer war nicht nötig, nahezu alle Zuhörer dieser denkwürdigen Sondersitzung fanden im Saal Platz   Foto: Pool

Die Weichen sind gestellt

Stadtrat gibt B 2-Tunnel Vorzug - Prüfauftrag für Umfahrung

VON BARBARA IRLBAUER


Starnberg - Als "wichtigstes verkehrspolitisches Votum der Stadt" hat UWG-Sprecher Jürgen Busse gestern Abend das Ergebnis der Sondersitzung des Stadtrates zur künftigen Starnberger Verkehrslösung bezeichnet: Den Vorzug erhält der B 2-Tunnel. Dass alle Beschlussvorschläge jeweils mehr als 20 Ja-Stimmen auf sich vereinen konnten, werde der Lösung förderlich sein.

   Wer eine Debatte erwartet hatte, in der die Fetzen fliegen, wurde enttäuscht. Die Argumentation blieb ruhig, auch wenn man gänzlich anderer Meinung als die Mehrheit war. Das trifft vor allem auf die FDP zu. Bürgermeister Ferdinand

Pfaffinger ließ namentlich abstimmen.
   Iris Ziebart, Hans-Peter Tauche und Benedikt Struppler (alle FDP) stimmten als einzige für den Bahn- und Straßentunnel im See nach Alexander Walther. In ihrem Votum gegen den Vorschlag des Rathauses zum B2-Tunnel - "Die Stadt bekräftigt nachdrücklich die Präferenz für die bisherige Beschlussfassung..." - votierten auch Adolf Herrmann und Rainer Marcinek mit "nein", Walter Jann (alle BLS) gar mit "niemals". Die OPLA/von Redwitz-Umfahrung zu einer prüffähigen Projektplanung

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auszuarbeiten, lehnte neben FDP und Grünen auch Georg Schreiner (CSU) ab.

Wie früher sprachen sich FDP und Grüne gegen eine Westspange aus. Die Liberalen wollen kein "Planfeststellungsverfahren für die oberirdische Gleisreduzierung auf der Grundlage der vertraglichen Vereinbarungen mit der Bahn" einleiten. Sie sind gemeinsam mit Herrmann, Jann, Marcinek sowie von der CSU Josef Huber, Josef Pfister und Gerd Weger dagegen, im Rahmen des Verfahrens zugleich Realisierungschancen für den kurzen Bahntunnel nach Helmut Blum zu prüfen. Einstimmig fiel nur der Beschluss, eine Trasse für eine spätere Untertunnelung offen zu halten.
   Gegen kleinere Zwischenlösungen wie bessere Ampelschaltungen stimmten nur zwei Stadträte.