Nach 18 Monaten "bürgeroffenem Entscheidungsprozess":
B2-Tunnel hat für Stadt weiter Priorität
OPLA-Umfahrung soll parallel untersucht werden / Seetunnel nicht finanzierbar |
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Von Sabine Bader Starnberg - Die Stadtverwaltung will an der Tunnelplanung festhalten und auch die OPLA-Umfahrung weiter untersuchen; der Seetunnel für Straße und Bahn soll hingegen ad acta gelegt werden. Das ist grob das Ergebnis des bürgeroffenen Entscheidungsprozesses, über den der Stadtrat am Montag abstimmt. 18 Monate hatten Bürger, Fachleute und Stadträte die Planungen verglichen, bewertet und neue Gutachten eingeholt. Rund 150 000 Euro hat der ehrgeizige Prozess gekostet, und er hat sich, wie Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger findet, auch gelohnt. Denn nun ist für alle nachvollziehbar, was geht und was nicht. "Natürlich", so Pfaffinger vor der Presse, "werden wir niemanden, der schon festgelegt ist, umstimmen können. Aber wir haben vielen Leuten Entscheidungshilfe gegeben". |
Testsieger in Sachen Verkehrsentlastung ist klar
die OPLA/Redwitz-Umfahrung. Es lasse sich eine starke Entlastungswirkung vom Ziel-
und Quellverkehr erwarten, heißt es. Der Pferdefuß jedoch: Die Trasse
führt durch das FFH-Gebiet; eine Befreiung ist laut Pfaffinger nur sehr schwer
möglich. Aus Sicht der Stadtverwaltung sollte das Vorhaben weiter verfolgt
und eine "prüfungsfähige Projektplanung" sowie eine Kosten-Nutzen-Analyse
erstellt werden. Auch wenn sich die Entlastungswirkung des B 2-Tunnels hauptsächlich auf die Innenstadt erstreckt und weniger auf den Ziel- und Quellverkehr, hat er andere Vorzüge: Und die liegen in der jahrzehntelangen Planungszeit. Der Tunnel ist im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans; seine Finanzierung durch den Bund gilt daher zumindest als wahrscheinlich. So wird die Stadtverwaltung dem Stadtrat am kommenden Montag vorschlagen, das |
Planfeststellungsverfahren "zügig weiterzuführen". Als eine Art Luftschloss - zwar wünschenswert aber nicht zu realisieren - hat sich in den monatelangen Gesprächen von Fachleuten, Bürgern und Planern offenbar der Seetunnel von Alexander Walther erwiesen. Zwar wäre er geeignet, den Durchgangsverkehr voll aufzunehmen, heißt es, jedoch liege das Projekt "im Grenzbereich der technischen Machbarkeit" und sei weder aus dem Haushalt der Stadt noch als Maßnahme des Bundes finanzierbar. Die Stadtverwaltung wird daher empfehlen, das Vorhaben ebenso wenig weiter zu verfolgen wie Walthers Bahntunnel. Mangels finanzieller Mittel sollte laut Stadtverwaltung auch die Gleistunnel-Planung am Bahnhof See erst einmal ruhen (siehe grüner Kasten). Die endgültige Entscheidung über die künftige Verkehrslösung trifft der Stadtrat am Montag, 27. Oktober, 18.30 Uhr in einer Sondersitzung. |
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