Starnberger Merkur vom 16. Oktober 2003

Klares Votum für Umfahrung

Senioren Union stimmt über Verkehrslösung ab
VON BARBARA IRLBAUER

Starnberg - Lang dauerte die Sitzung der Senioren Union am Montag in den Perchaer Seestuben. Es galt darüber abzustimmen, welche Verkehrslösung als die Richtige für Starnberg gesehen wird. Laut Auskunft des Vorsitzenden Jürgen von Poblotzki machte - ohne Gegenstimme - die OPLA/von Redwitz-Umfahrung das Rennen, auch für den Fall, dass ihre Umsetzung länger dauert.

   Einig waren sich die Senioren, dass der Prozess der Runden Tische nicht enden dürfe. Zumindest seien noch Hausaufgaben zu erledigen wie die Prüfung ob die für die Umfahrung nötige Querung des FFH-Gebietes Leutstettener Moos (Randbereich) von der EU genehmigt würde, und welchen Nutzen-Kosten-Wert diese Verkehrslösung im Vergleich mit dem des B 2-Tunnels aufzuweisen hat. Letztgenannter war vom Dritten Bürgermeister Holger Knigge zunächst zugesagt worden, ist inzwischen aber auf Eis gelegt, weil das dafür benötigte Büro in Aachen
einen stolzen Preis für die Berechnung forderte. Vor der Stadtratsentscheidung über die Verkehrslösung (27. Oktober) hätte der Wert in keinem Fall mehr geklärt werden können.
   Dass er eine zentrale Rolle spielt, ist dem Schreiben des Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium, Achim Großmann, an die CSU-Bundestagsabgeordnete Ilse Aigner zu entnehmen (wir berichteten). Falle der Kosten-Nutzen-Wert deutlich höher als 1 aus, könnte die Umfahrung den B2-Tunnel (Wert 2,75) im Verkehrswegeplan ersetzen. Allerdings wären laut Großmann weitere zehn Jahre Planung nötig. Bei der Senioren Union ist man aber der Meinung, dass es schnell ginge, wenn der politische Wille dahinter stehen würde. Doch auch wenn sie sich verzögere, halte man an der Umfahrung fest, so von Poblotzki: "Angesichts der prognostizierten Zunahme des Verkehrs kann nachhaltig nur sein, was den Lebensraum der Bürger vor den Folgen der Motorisierung schützt."