Aigner plädiert
für Aufschub
CSU-Abgeordnete warnt vor Absage an B 2-Tunnel Starnberg
- Für das Bundesverkehrsministerium steht fest: Jedes Projekt, das, wie
der geplante B 2-Tunnel, im Bundesverkehrswegeplan als vordringlich beurteilt
wird, muss auch eingehend untersucht und geprüft sein. Anlass für diese
Aussage war eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ilse Aigner (CSU). Sie hatte
sich erkundigt, ob statt des Tunnels auch eine andere Verkehrslösung für
Starnberg möglich wäre, sollte diese sich als kostengünstiger erweisen
oder einen besseren Kosten-Nutzen-Faktor haben. Wie berichtet,
untersuchen Stadträte, Bürger und Experten seit geraumer Zeit alle vorgeschlagenen
Varianten zur Entlastung der Kreisstadt vom Verkehr. Am 27. Oktober wird im Stadtrat
die Entscheidung fallen. Eine zweischneidige Sache, wie Aigner findet. Denn das
Verkehrsministerium hat in seiner Antwort klargestellt, dass im Fall Starnberg
eine rund 20-jährige Planungsentwicklung zur B 2 Tunnel-Variante geführt
habe. Seit 1992 sei der Tunnel im vordringlichen Bedarf; derzeit laufe das Planfeststellungsverfahren.
Diese Lösung, so das Ministerium, habe den Vorteil, dass damit keine Eingriffe
in landschaftlich sensible Gebiete - wie FFH-Flächen - verbunden seien. Für
die Untersuchung einer möglichen Alternativplanung rechnet das Ministerium
mit einem zusätzlichem Zeitbedarf von zirka zehn Jahren. Aigner befürchtet
daher weitreichende Konsequenzen, sollte sich der Stadtrat am 27. Oktober in seiner
Sondersitzung gegen den Tunnel entscheiden. Nach ihrer Auffassung wäre es
sinnvoller, die Entscheidung aufzuschieben bis die Gelder bewilligt sind. Danach,
so glaubt Aigner, könne man im Bedarfsfall vermutlich leichter auf ein anderes
Projekt umsteigen. Starnbergs Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger
hält indes am Entscheidungstermin fest. "Ich muss von meinem Stadtrat verlangen
können, dass er nach eineinhalb Jahren des bürgeroffenen Prozesses eine
Entscheidung trifft." Sabine Bader
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