Starnberger Merkur vom 9. Oktober 2003

Gemeinsam für Tunnel-Lösung

Neues Bündnis will Starnberger Umfahrung verhindern
Starnberg (ty) - In Sachen Verkehrsplanung Starnberg arbeitet der Arbeitskreis Hanfeld-Nord ab sofort mit der "Initiative Starnberger Natur und Verkehr" sowie der Kreisgruppe des Bund Naturschutz zusammen. Gemeinsam will man sich "für den Tunnel und gegen die Nord-/Westumfahrung OPLA/von Redwitz" einsetzen, gab Initiator Wolfgang Schneider gestern bekannt.
   Der Zusammenschluss sei aus der Befürchtung heraus geschehen, dass bei der Entscheidung des Stadtrats am 27. Oktober mit einer Lösung "Nordumfahrung plus Westtangente" womöglich die falsche Wahl getroffen werde - mit nicht wieder gut zu machenden Folgen für Landschaft und Natur sowie einer sich schleichend entwickelnden Verbindung zwischen den Autobahnen Lindau und Garmisch. Die Aktionsgemeinschaft will sich zugleich für eine Nachrüstung
des geplanten B-2-Tunnels stark machen.
   Marianne Floritz bezeichnete das von einer Nordumfahrung betroffene Waldgebiet bei Hanfeld als "einen dwer letzten stillen Orte im Raum Starnberg", den es unbedungt zu retten gelte. Ähnliches äußerte Günter Schaller (Initiative Starnberger Natur und Verkehr) über das von einer Westtangente durchschnittene Naturdenkmal Galgenberg: "Es ist im Grunde der Haken an der Umfahrungslösung, dass die B 2 weiter befahrbar bleibt." Dies werde sich vor allem außerhalb der Verkehrsspitzen negativ bemerkbar machen. Wolfram Zucker (Hanfeld) betonte, dass eine bis zu 6,6 km lange Umfahrung in Zeiten schwindender Ressourcen "ein Anachronismus" sei. Laut seinen Berechnungen würden bei 15 000 Fahrzeugen pro Tag 10 000 Liter Benzin mehr verbraucht.