Leserbrief aus dem Starnberger Merkur vom 25. September 2003



Meinung Briefe an die Redaktion


Schicksal der weiteren Stadtentwicklung

Leserbrief "Machbares umsetzen" vom 16. September

   Es ist gut dass nunmehr auch Mitbürger, die sich bislang nicht öffentlich an dem Ringen um Starnbergs Zukunft beteiligt haben, ihre Stimmen in der Hoffnung erheben, den Stadtrat in letzter Minute noch für die eine oder andere Verkehrslösung gewinnen zu können - hängt das Schicksal der Stadtentwicklung Starnbergs doch wesentlich von dem Abstimmungsergebnis am 27. Oktober ab: - Soll mit der Westtangente endlich Frieden in Hadorf eintreten, wie dies heute für Hanfeld nach dem Bau der Umfahrung der Fall geworden ist, oder sollen die Hadorfer lieber auf ihre Ruhe und ein gefahrloses dörfliches Zusammenleben zugunsten der Natur verzichten?
- Sollen die Menschen der an der Weilheimer Straße liegenden Starnberger Wohngebiete zugunsten des Naturschutzes weiterhin Abgase und Lärm ertragen müssen, ganz zu
schweigen von der Riegelwirkung der B 2, die sich mit dem geplanten Tunnelmund-Süd des Amtstunnels noch potenzieren wird, oder soll nicht besser für eine siedlungsferne Verkehrslösung, wie in Pöcking, votiert werden?
- Sollen die Anwohner der Hanfelder Straße und der angrenzenden Wohngebiete weiterhin unter Verkehrslärm und -gefährdung leiden, wie beim Amtstunnel voraussehbar, da der Verkehr nicht abgeleitet werden kann, oder haben sie nicht auch ein Anrecht, auf eine Verkehrslösung, die sie dauerhaft vom Durchgangs- und Schwerverkehr befreit?
- Sollen die Schüler des Gymnasiums, die Anwohner in den Geschosswohnungsbauten gegenüber McDonald's, die Berufstätigen längs der Stadteinfahrt Münchner Straße und die vielen Menschen, die zwischen der Innenstadt und dem Gewerbegebiet unterwegs sind, zugunsten des FFH-Gebietes Leutstettener Moos dazu verurteilt werden, auf Dauer mit dem
Verkehrsmoloch leben zu müssen, der ihnen mit dem Amtstunnel beschert wird?
   Bei der OPLA-Umfahrung wird keinesfalls das Naturschutzgebiet in Frage gestellt, die Umfahrung soll nur über die Würm und dann am nördlichen Rande des Gewerbegebietes entlang - weiter in Richtung Gautinger Straße geführt werden, anstatt die gesamten Verkehrsströme bis zur Leutstettener Straße in die Innenstadt hineinzuziehen.
   Soll die Chance genutzt werden, das Ortszentrum von Percha, ggf. auch auf Kosten eines Eingriffs in den Sportplatz Percha, vom quälenden Durchgangsverkehr zu befreien, wie dies die OPLA-Umfahrung anbietet, oder darf der Sportplatz keinesfalls in die Verkehrsüberlegungen mit einbezogen werden?

Walter Graber
Freifrau N. v. Redwitz

Starnberg