Starnberger SZ vom 8. September 2003
Rubrik: Gauting und Würmtal


FDP-Treffen zum Thema Umweltschutz in Gauting
Liberale lehnen Starnberger Nordtrasse ab

Landtagskandidat Zeil sieht FFH-Gebiet gefährdet / Neue Wege bei Mobilfunkmasten

Von Wolfgang Prochaska

Gauting - Die FDP-Kandidaten für den Landtag und Bezirkstag, Martin Zeil und Sigrid Friedl- Lausenmeyer, lehnen eine nördliche Umfahrung von Starnberg ab. Beim Mobilfunk wollen die Liberalen in puncto Genehmigung von Sendemasten neue Wege gehen. Das ist das Ergebnis einer Umweltschutz-Veranstaltung, zu der die Liberalen nach Gauting geladen hatten.

   Zeil wies darauf hin, dass eine Umgehungsstraße im nördlichen Bereich von Starnberg in ein FFH-Gebiet "schneiden" würde. "Das kommt nicht in Frage", sagte er vor rund 20 Zuhörern. Die FDP werde in dieser Sache weiter "am Ball bleiben", da diese Lösung in Starnberg tatsächlich wieder diskutiert wird. Dagegen findet die geplante Umgehungsstraße der Gautinger Ortsteile Unter- und Oberbrunn die Zustimmung der Liberalen.
"Die Straße wird die Orte vom Lastwagenverkehr befreien und ist daher sinnvoll." Der Landtagskandidat betonte bei dieser Gelegenheit, dass seine Partei in Fragen des Umweltschutzes "unideologisch" und immer am "Einzelfall" entscheiden würde. Ein deutlicher Seitenhieb auf die Grünen, denen Zeil vorwarf, sie würden nur die Umwelt sehen und weniger den Menschen.
   Besonderen Diskussionsstoff lieferte die umweltpolitische Sprecherin der bayerischen FDP, Marianne Blank, beim Thema Mobilfunk und elektromagnetische Strahlung. Blank stellte als Lösung des Funkmastproblems innerhalb der Gemeinde das "Dittelbrunner Modell" vor. Die Politikerin, die im unterfränkischen Dittelbrunn Gemeinderätin ist, riet den Gautingern, eine Positivplanung in
 puncto Funkmast-Standorte im Außenbereich  anzustreben, um Sendeanlagen im Ort ablehnen zu können. Es sei ein "Ammenmärchen der Mobilfunkbetreiber", dass nur Masten im Ort einen guten Empfang gewährleisten würden. In Dittelbrunn konnte durch die Positivplanung der Gemeindebereich von Sendeanlagen frei gehalten werden.
   Auf Skepsis hingegen stieß bei den Zuhörern ihre Einschätzung über die nach ihren Worten schon wissenschaftlich nachgewiesene schädliche Strahlungswirkung von Mobiltelefonen auf den Menschen. Blank kritisierte die hohen deutschen Grenzwerte für gepulste elektromagnetische Mobilfunkwellen und verlangte mit Hinweis auf den Stoa-Bericht des Europäischen Parlaments deren deutliche Senkung.