Starnberg - Zu einem Eklat kam es nach den
Experteninformationen, als die Planverfasser nochmals eine fünfminütige
Stellungnahme abgeben durften. Obwohl Walter Graber (OPLA/von Redwitz Umfahrung)
erst drei Minuten gesprochen hatte, fiel ihm Moderator Professor Peter Zolnicky
"wegen Zeitüberschreitung" ins Wort. Nach mehreren weiteren Unterbrechungen
verließ Graber schließlich wütend den Saal. Zolnicky erklärte
sein Verhalten später damit, dass Graber "das Gebot der Fairness" verletzt
habe. Graber hatte gleich eingangs den B2-Tunnel "schlecht" gemacht und ihn als
nicht zukunftsfähig und mit hohem Sicherheitsrisiko behaftet bezeichnet.
Aber auch die anderen Projektanten hatten einige Probleme mit den
Ergebnissen der Gutachten. "Es entstehen plötzlich keine zusätzlichen
freien Flächen durch Tieferlegung der Bahn und es wird mit alten Planunterlagen
gearbeitet", bemängelte Architekt Alexander Walther (See- und Bahntunnel).
Wie berichtet, klaffen außerdem in Punkto Kosten und Tunnellänge seine
Ergebnisse und die des Büros Drees & Sommer weit auseinander. Walther
dazu: "Auch Gutachter können unterschiedlicher Meinung sein." Er bezeichnete
sein
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"Projekt 2008" nochmals als "riesige Chance" für Starnberg
- weltweit einmalig und zukunftsweisend. Zu ihrer Entscheidung im Herbst wünschte
der Starnberger Architekt den Stadträten "Geduld und visionären Weitblick".
Ebenfalls "lachen" musste Helmut Blum (Ideengeber für kurzen
Bahntunnel) über die Ergebnisse des Büros Drees & Sommer in Punkto Planungsgewinne
der Stadt und Kosten seines |
Bahntunnels: "90 Millionen Euro sind völlig
überzogen", sagte Blum. Da die Stadt bei einer oberirdischen Bahnlösung
auch die neuverlegung der Gleise bezahlen müsse (erst dann bekommt sie die
freiwerdenden Flächen von der Bahn übertragen), dürfe man bei seinem
Projekt nur die Mehrkosten betrachten. 1987 wurden die Kosten der Gleisverlegung
auf 44 Millionen Mark geschätzt. |
Beim Abschlussplenum des bürgeroffenen Entscheidungsprozesses hatten die
Projektanten fünf Minuten Zeit, zu ihren Ideen Stellung zu nehmen.
-aj- |