Artikel aus dem Kreisboten vom 16. Juli 2003
Rubrik:
STARNBERGER SEE



»Völlig utopisch«


Architekt Blaumoser regt oberirdische Lösung an

Starnberg - "Mit den zu erwartenden Planungsgewinnen könnte die Stadt Starnberg die Tieferlegung der Bahn nicht bezahlen." Diese Auffassung vertrat jüngst Architekt Albert Blaumoser im Rahmen des Pressegesprächs von Drees & Sommer. Auch wenn es "weh tue", weil das Projekt so teuer sei, versicherte er: "Durch die detaillierte Untersuchung ist ein Stück Realität in die Debatte gekommen", sagte Blaumoser, der von der Stadt Starnberg mit der Städtebaulichen Untersuchung beauftragt worden ist. Er forderte deshalb dazu auf, "sich über die oberirdische Lösung Gedanken zu machen und diese Planungen zu vertiefen".
"100 000 Quadratmeter frei werdende Fläche und ein Planungsgewinn von 50 Millionen Euro durch den Bau des Seetunnels", wie Architekt Alexander Walther angeblich veranschlagt habe, hielt Holger Duffner vom Büro Drees & Sommer für "völlig utopisch".
   Schließlich spreche man über Flächen, die durch die Tieferlegung der Bahn frei würden und gleichzeitig auch im Eigentum der Stadt seien. Hier handle es sich auch nur um "etwa 40 000 Quadratmeter".
   "Nach Abzug von Flächen für Bahntrog und für die erforderliche Infrastruktur der Bahn bleiben nur noch rund 21 000 Quadratmeter verwertbare Bruttogeschoßfläche", schätzte Blaumoser - vorausgesetzt man verwirkliche eine moderate Bebauung.  Hier sah Albert Blaumoser
einen kaum nennenswerten Flächengewinn für die Stadt Starnberg bei der Verwirklichung der Walther'schen Bahntunnels: "Im Gegensatz zur Blum-Lösung würden nur 3000 Quadratmeter mehr frei werden", so der Städteplaner.
   Möglich sei zwar auch eine "hofartige Bebauung" - hier schätzte Blaumoser die Bruttogeschoßfläche auf 30 000 bis 37 000 Quadratmeter, aber: "Die Bebauung würde dann eine neue Barriere zwischen Stadt und See bilden und Starnberg somit ein neues Gesicht bekommen", erklärte Architekt Albert Blaumoser.
aj