Artikel aus dem Kreisboten vom 9. April 2003
Rubrik:
STARNBERGER STADTKURIER



Bürger sollen mitentscheiden


Morgen zweiter Runder Tisch zu Starnbergs Verkehrsproblematik / Mehr Zeit für Aussprache

Von ANDREA JAKSCH
Starnberg - Am heutigen Mittwoch, 9. April, ab 19 Uhr geht der bürgeroffene Entscheidungsprozess für Verkehrslösungen in Starnberg in die zweite Runde. Diesmal werden in der Schlossberghalle beim "2. Runden Tisch" die verschiedenen Verkehrs-Projekte auf ihre Entlastungswirkung abgeklopft sowie die städtebaulichen Entwicklungspotenziale unter die Lupe genommen werden. Zur Verdeutlichung von Verkehrsströmen wird erstmals auch eine computergestützte Simulation eingesetzt.
   Von der dynamisierten Darstellung der verschiedenen Verkehrsvarianten wie B 2- und Seetunnel, der OPLA/Redwitz-Umfahrung und Westspange erhoffen sich Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger und seine beiden Vize, Ludwig Jägerhuber und Holger Knigge, einiges.
"Wir können jetzt sofort sehen, was 2000 Autos mehr auf einer Strecke für Auswirkungen haben werden und erhalten Aussagen über beispielsweise die Länge eines Staus", erklärte Holger Knigge. Gezeigt werden die möglichen Verkehrsentwicklungen am Computer von dem Verkehrsentwicklungsbüro Janello.
   Um Diskussionen mehr Raum zu geben, sind für die Aussprache im Plenum 100 Minuten angesetzt. "Wir haben aus dem 1. Runden Tisch gelernt", so der Bürgermeister. Damals waren vielen nach einer umfangreichen Fragestunde (diesmal sind 20 Minuten vorgesehen) die Diskussionsrunde zu kurz gewesen. Sollte die Zeit beim 2. Runden Tisch dennoch nicht für die Aussprache reichen, versprach Pfaffinger den Abend nicht Punkt 22:30 Uhr zu beenden: "Jeder soll mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass er alles gesagt hat, was er sagen wollte", erklärte er.
Schließlich bewege man sich jetzt auf Themen zu, "die alle am meisten bewegen".
   Die Bewertung mit den verschieden farbigen Punkten (rot/grün/gelb) wird beibehalten. "Das ist zwar eine sehr grobe Einteilung in drei Kategorien, aber am Ende sollten wir eine leicht erfassbare Lösung haben", so Holger Knigge. Je weniger gelbe Punkte (Wirksamkeit nicht feststellbar) um so besser. Zwar haben die referierenden Fachleute schon vorab ihre Wertung gemacht, doch wie der dritte Bürgermeister deutlich machte, "können die Punkte während der Diskussion noch verändert" werden. "Notfalls auch durch eine Abstimmung im Publikum", ergänzte Bürgermeister Pfaffinger. Da bei der ersten Runde bemängelt worden war, dass die Westspange im Zusammenhang mit dem B 2-Tunnel bewertet worden ist, wird dieses Verkehrsprojekt in einem Nachtrag noch einmal einzeln beurteilt.