Starnberger SZ vom 22. März 2003



Naturschützer wollen mehr mitreden

Kreisgruppe Starnberg möchte Verkehrskonzepte erarbeiten - vor allem für die Stadt

Von Alexandra Busse

Starnberg - Günter Schorn wird auch in den nächsten vier Jahren Chef der Kreisgruppe Starnberg des Bunds Naturschutz bleiben. Und auch sonst haben die Neuwahlen von Vorstand und Delegierten bei der Mitgliederversammlung nicht viel geändert. Maja von Rosenbladt ist weiterhin zweite Vorsitzende und Walter Follner steht wieder als Schatzmeister zur Verfügung. Schriftführer ist auch in Zukunft Werner Stöckl. Eine Neuheit gab es bei dieser Veranstaltung aber doch: So konnte die Kreisgruppe Starnberg auf ein Plus von fast 20 000 Euro auf ihren Konten verweisen. "Damit haben wir ein schönes Polster für die kommenden Aufgaben" sagte Follner.
   Ziemlich beschäftigt ist die Kreisgruppe im Moment allerdings noch mit ihrem Umzug nach Weilheim. So wurden Anfang Januar die Büros der Starnberger und Weilheimer Landkreise zusammengelegt, um Kosten zu sparen und "von gemeinsamen Synergieeffekten zu profitieren", so Petra Klügl, Geschäftsführerin der Starnberger Kreisgruppe.
   Eines der Hauptziele der neuen und alten Mannschaft ist es, dem unnötigen Flächenfraß im Zusammenhang mit Straßenbau und
Gewerbegebieten entgegenzuwirken. Und auch im Bereich Verkehrsplanung möchte der Bund Naturschutz der Stadt Starnberg Alternativen aufzeigen. Deshalb soll im Rahmen eines EU-Programms ein Verkehrskonzept für den Landkreis entwickelt werden. "Im Gegensatz zur Stadt, die immer nur von Westtangente und Tunnel spricht, möchten wir gute Lösungen finden", so Schorn. Allerdings ist sich der erste Vorsitzende der Tatsache bewusst, nur eine von vielen Interessengruppen zu sein, weshalb nicht alle Vorschläge des Bund Naturschutz Gehör finden. "Auch wenn das für uns unverständlich ist - für manch einen besteht anscheinend eine

Diskrepanz zwischen Naturschutz und Mensch," erklärte er.
   Davon will sich die Kreisgruppe allerdings nicht entmutigen lassen. So stehen Stellungnahmen zum geplanten B2 Tunnel in Starnberg und dem Flughafen in Oberpfaffenhofen weit oben auf der Ausblickliste für dieses Jahr. So lehnt der Bund Naturschutz zum Beispiel die unterirdische Lüftungszentrale für den B2 Tunnel, so wie sie im Moment geplant ist, ab. "Dabei würde der bewaldete Hang des Schlossbergs total zerstört werden", so Jochen Iwan, Vorsitzender der Ortsgruppe Starnberg.
Der neue Vorstand des Bund Naturschutz
Der neue Vorstand des Bunds Naturschutz im Landkreis: (v.li)
Schriftführer Werner Stöckl, Stellvertreterin Maja von Rosenbladt, Vorsitzender Günter Schorn und Schatzmeister Walter Follner.                                                    
Foto: Treybal