Blick auf den »bayrischen Filz«Grüne und ödp sprechen sich gegen geplanten Autobahn-Ring-Süd aus |
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Von ANDREA JAKSCH
Krailling - Es liest sich ganz tropcken: "Die Prognosen von 2015 lassen erwarten,
dass mit massiven Verkehrssteigerungen nach Anschluss der A96 an die A99 gerechnet
werden muss, die mit dem heutigen Verkehrssystem ohne Ringschluss nicht mehr bewältigt
werden können." Die Auswirkungen für den Münchner Süden wären
allerdings fatal: 500 Hektar zerstörter Wald, ein Großteil Bannwald
sowie Eingriffe in Flusstäler wie ins Isartal, ins Würmtal oder Gleißental.Seit der bayerische Landtag vergangenen Herbst eine Machbarkeitsstudie für einen Autobahnring im Münchner Süden in Auftrag gegeben hat, geht es laut Herbert Stepp, Gemeinderat aus Planegg, nicht mehr darum ob, sondern nur noch wo das Teilstück realisiert wird: "Das Gespenst geht wieder um - wir müssen es ernst nehmen", warnte er im Kraillinger Bürgertreff. Zu der Informationsveranstaltung in der Würmtalgemeinde hatte ödp-Landtagskandidatin Christiane Lüst vergangene Woche eingeladen, um "dringend gemeinsam Alternativen durchzusetzen". Als weiterer Referent sollte Marin Runge, der wirtschafts- und verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, zu dem Treffen kommen. Während draußen das Schneetreiben nicht mehr aufhören wollte, saß der aber erst einmal in einer liegen gebliebenen S-Bahn fest und traf mit eineinhalbstündiger Verspätung ein. Er sei dementsprechend "fuchsig", teilte Runge gleich kräftig in Richtung Landesregierung aus und schimpfte: "Die zweite Tunnelröhre ist so tief, dass die Leute länger auf der Rolltreppe verbringen, als sie mit der S-Bahn fahren." Beim Thema Verkehrsgroßprojekt A99-Südring, das für Runge "von zweifelhaftem verkehrspolitischem Nutzen ist, immens hohe Kosten verursacht" (im Raum stehen grobe Schätzungen in Höhe von 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro) und "unverantwortliche Umwelteingriffe nach sich zieht", warnte der Experte: "Holzauge sei wachsam." Man dürfe nicht den "bayerischen Filz" unterschätzen - so würden unter der Hand "richtig Geschäftchen" gemacht, z.B. mit der Bauindustrie. Und auch nicht die Machbarkeitsstudien, die nur Ergebnisse im Sinn der Auftraggeber lieferten |
Grüne und ödp sind sich einig: Einen Autobahn-Ring Süd wird es mit ihnen nicht geben (v.li.) Landtagsabgeordneter Martin Rungen, ÖDP_Stadträtin Mechthild von Walther, stellvertretende ODP-Kreisvorsitzende Christiane Lüst und der Planegger Gemeinderat Herbert Stepp. aj/Foto: Jaksch
Die vom Landtag in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie untersucht, ob im Raum zwischen den beiden Markierungen ein Autobahn-Süd-Ring realisiert werden kann. aj/Foto: fkn |