Starnberger SZ vom 11. April 2002


Kreisräte befürworten Westumgehung

Straßenbauamt München erhält Auftrag zur Verlegung der Kreisstraße bei Hadorf

Von Wolfgang Prochaska

Starnberg - Einen Schritt weiter ist der Landkreis bei der geplanten Westumfahrung von Starnberg gekommen. Der gemeinsame Verkehrs- und Kreisausschuss beschloss gestern mehrheitlich, das Straßenbauamt München zu beauftragen, einen Vorentwurf für die Verlegung der Kreisstraße im Bereich von Hadorf und Perchting anzufertigen. Diese Verbindungsstraße, die großzügig ausgebaut und direkt auf die bestehende Straße über die Maisinger Schlucht treffen soll, ist neben der Umfahrung von Unter- und Oberbrunn das wichtigste Teilstück der "ortsdurchfahrtsfreien Verbindung" zwischen Starnberg und Gilching, wie Verkehrsreferent Fritz David erläuterte. Der Vorteil für die Kreisstadt: Wer in Richtung B 2 unterwegs ist, braucht nicht mehr
durch Starnberg zu fahren.
Der Freistaat wird "mindestens 50 Prozent" der Kosten übernehmen, sagte David; den Rest teilen sich der Landkreis und die Stadt Starnberg. Je nach Trassenverlauf schwanken die Kosten zwischen sieben und vier Millionen Euro.
   Jörg Riedmaier vom Straßenbauamt München erläuterte die drei Trassenvarianten. Die kürzeste nützt vor allem die bestehende Kreisstraße, hat wenig Flächenverbrauch (sieben Hektar, drei Kilometer Länge), aber den Nachteil, dass sie sehr nah an Hadorf und Perchting vorbeiführt und zudem durch die indirekte Linie nach Einschätzung der Kreisräte unattraktiv für die Autofahrer ist. Die Trasse würde bei Perchting münden. Besser kamen die anderen Varianten an. Sie umgehen weiträumig die beiden Orte und das Biotop Galgenberg und haben eine direkte Linie zur B 2-Verbindung über die
Maisinger Schlucht. Für die östlichste Trasse entschied sich die Mehrheit der Kreisräte.
   Für den Bau der Straße ist laut Riedmaier nur ein Planfeststellungsverfahren notwendig, aber keine Raumordnung. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung könne im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens gemacht werden, was SPD und Grüne kritisierten. Sie forderten eine vorherige Prüfung.
   Für Unmut sorgte zudem, dass der Landkreis für die neue Straße aufkommen muss. "Das ist doch in Wirklichkeit eine Verbindungsstraße zur Staatsstraße nach Gilching", meinet Ulrich Ellwanger (ÖDP) und damit Staatsaufgabe. Frey wies aber darauf hin, dass nur auf diesem Weg das Verbindungsstück schnell gebaut werden könne.