Starnberger Merkur vom 2. Februar 2002



Getrennt für Straße und
Bahn nach Lösungen suchen

Experte bewertet Varianten für Starnberger Verkehrsentlastung
Starnberg (irl)
Auf Einladung von Walter Graber vom Planungsbüro OPLA hat gestern der Experte für Nahverkehrslösungen, Armin Mörz, eine erste Bewertung der zurzeit in Starnberg diskutierten Varianten zur Verkehrsentlastung vorgenommen. Sein Fazit: Nur die Umgehung ermöglicht eine Gesamtlösung. Beide Tunnelvorschläge (B2-Tunnel und Projekt 2008) würden nur punktuell entlasten. Mörz rät, die Straßen- und Bahnlösung zu entkoppeln, um schneller zum Ziel zu kommen.

   Graber präsentierte erstmals auch seinen Vorschlag, der wie die von-Redwitz-Variante eine ortsnahe Umfahrung mit Tunnel vorsieht. Er plädiert dafür, die jetzige Bürgerbewegung zu nutzen, für Starnberg die beste Lösung zu finden. Vor diesem Hintergrund sehe er kein Problem, mit Hilfe eines Bürgerbegehrens den im Planfeststellungsverfahren befindlichen B 2-Entlastungstunnel zu stoppen. Im Gegensatz zu Anhängern des Projektes 2008 von Alexander Walther ist er jedoch der Ansicht, dass eine Umfahrung im Hinblick auf die Gesamtentwicklung Starnbergs zukunftsfähiger ist. Diese Meinung teilt auch Mörz.
   Der B 2-Tunnel trenne die Stadt wie bisher.
An den Tunnelenden werde der Verkehr stark zunehmen, Abgase blieben in der Stadt, sagte dieser. Die Entlastung beschränke sich auf den jetzigen Korridor der B 2.
   Ähnlich beim Walther-Tunnel. Die Anbindung der Possenhofener Straße werde in beiden Fällen unnötig, wenn auf der Hauptdurchfahrt durch Starnberg der Verkehr erst flüssiger laufe. Abfahrten zu einem Parkhaus - wie von Walther mit einem Kreisverkehr geplant - werde teure Sicherheitsauflagen nach sich ziehen.
Nortrud von Redwitz wies darauf hin, dass bei einem Vorschlag die Parkdecks am Bahnhof Nord genutzt werden könnten.
   Die Umfahrung fängt laut Mörz den von Norden kommenden Verkehr ab, und lässt Ziel- und Quellverkehr schnell auf den dann geschaffenen Straßenring gelangen. Das bringt eine "flächige Entlastung". Innerhalb der Stadt könnte die Durchfahrt mit Hilfe von Pförtnerampeln unattraktiv gestaltet, die Umfahrung auf diese weise attraktiver gemacht werden.
Bild zum Artikel
Die vom Büro OPLA entwickelte Tunneltrasse ist fast identisch mit der von Nortrud von Redwitz (wir berichteten): ab der Autobahn entlang des Gewerbegebietes, vor der Gautinger Straße in den Tunnel nach Hanfeld (Variante A und B) und weiter zur Westspange