Mit freundlicher Genehmigung von Professor Harald Kurzak
Verkehrsuntersuchung Bundesstraße B 2 Entlastungstunnel Starnberg aktuelle Datengrundlage 2002 Vergleich mit Nordumfahrung und Seetrasse 2003 Auftraggeber: Straßenbauamt München Gutachter: Professor Dr.-Ing. Harald Kurzak München, 7. April 2003 |
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I N H A L T |
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VERZEICHNIS DER PLÄNE
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VERZEICHNIS DER ANLAGEN
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1. Aufgabe und Chronologie der Untersuchungen Die Maßnahme Bundesstraße 2, Entlastungstunnel
Starnberg, ist in der 1. Dringlichkeit des Entwurfes zum neuen Bundesverkehrswegeplan
mit einem Kostenansatz von 79,6 Mio. € enthalten. Die Verkehrsuntersuchungen
reichen bereits 14 Jahre bis 1989 zurück. Im Jahr 2002 wurden im Juni und
im Oktober nochmals umfassende Erhebungen und Verkehrsbefragungen auf allen Zufahrtsstraßen
nach Starnberg durchgeführt, um die z.T. sehr alte Datengrundlage für
die Prognoseberechnung vollständig auf einen aktuellen Stand zu bringen.
Vom Gutachter wurden zum Entlastungstunnel Starnberg seit 1989 bereits 5 Verkehrsuntersuchungen
durchgeführt:
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Die jetzt vorgelegte Untersuchung ermöglicht die Aktualisierung der bisher verwendeten, z.T. 13 Jahre alten Verkehrsmatrix des Durchgangsverkehrs. Im einzelnen umfaßt die neue Untersuchung folgendes:
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2. Ergebnis der VerkehrsbefragungenDie Verkehrsbefragungen wurden vom Büro Schuh, Germering,
am Mittwoch, den 26. Juni 2002 auf der St 2069 und STA 3 sowie am Donnerstag,
den 27. Juni 2002 auf der St 2063 (Nord) durchgeführt. Im September erfolgten
die Befragungen auf der B 2, Umfahrung Pöcking, auf der Zufahrt Pöcking,
auf der Possenhofener Straße und auf der Andechser Straße. Die Befragung
erfolgte von 6.30 – 10.30 Uhr und von 15.00 – 19.00 Uhr, jeweils in
Fahrtrichtung Nord. In dieser Zeit wurden alle Fahrzeuglenker nach Herkunft und
Ziel befragt. Die Befragungsergebnisse nach Herkunft und Ziel der Fahrt sind sehr
fundierte Ergebnisse, da zwischen 30 und 60 % aller Fahrzeuge, bezogen auf den
Gesamtverkehr/24 Stunden befragt wurden.
2.1 Verkehrsbefragung auf der B 2, Umfahrung Pöcking (Anl. 4) Die Verkehrsbefragung auf der B 2, Umfahrung Pöcking,
erfolgte vor der Einmündung Pöcking in Fahrtrichtung Starnberg. Die
Gesamtbelastung der B 2 beträgt hier 12.750 Kfz/24 Stunden, davon in Fahrtrichtung
Starnberg 6.290 Kfz/Tag. Die Herkunft-Ziel-Verteilung ist in Anlage 4 dargestellt.
42 % der Fahrzeuge kommen aus Weilheim und 18 % aus Gebieten südlich
von Weilheim. Das bedeutet, daß 40 % der Fahrten aus dem Nahbereich zwischen
Pöcking und Weilheim zufahren.
32 % des Verkehrs auf der Umfahrung Pöcking ist Zielverkehr nach Starnberg (1.990 Kfz/Tag) und 68 % ist Durchgangsverkehr, davon 2.630 Kfz/Tag mit Ziel München. In Anlage 4 ist zusätzlich die Aufteilung der Fahrten im Stadtgebiet München detailliert aufgeführt. Die meisten fahren in die Innenstadt (= innerhalb des Mittleren Ringes), ebenfalls haben viele ihr Ziel im Münchner Süden. Ziele im Landkreis Fürstenfeldbruck und in Gemeinden westlich von München sind nur in geringem Umfang angeben worden (460 Fahrten/Tag und Richtung). Es wurde nur in Fahrtrichtung Nord befragt. Es wird unterstellt, daß sich in der Gegenrichtung dieselbe Herkunft-Ziel-Verteilung ergibt, bezogen auf den gesamten Tag. Um die Gesamtbelastung der Verkehrsströme als Summe beider Fahrtrichtungen zu erhalten, muß man die aufgeführten bzw. in den Herkunft-Ziel-Spinnen der Anlage dargestellten Belastungen verdoppeln. |
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2.2 Verkehrsbefragung auf der Zufahrt Pöcking-Nord (Anl. 5) Die Zufahrt Pöcking
ist mit insgesamt 6.750 Kfz/Tag belastet, die Hälfte davon in Fahrtrichtung
zur B 2 (3.390 Kfz/Tag). 75 % haben als Herkunft Pöcking angegeben, der Rest
entfällt fast ausschließlich auf Feldafing. 49 % haben Starnberg als
Ziel angegeben, 40 % ist Durchgangsverkehr durch Starnberg und 11 % haben Ziele
westlich von Starnberg, die über die St 2563 erreicht werden. Von Pöcking
kommend haben 760 Fahrer das Ziel München angegeben.
2.3 Verkehrsbefragung auf der St 2063 (Süd) (Anl. 6) Auf
der Possenhofener Straße wurde am südlichen Stadtrand von Starnberg
eine Belastung von 9.100 Kfz/Tag festgestellt, davon fuhren 4.940 Kfz/Tag in Richtung
Starnberg. Die Befragung hat ergeben, daß 43 % der Fahrer Ziele in Starnberg
ange-
geben haben, d.h. 57 % sind Durchgangsverkehr durch Starnberg, davon 1.900 Fahrten mit Ziel München. Die genaue Zielverteilung in München ist ebenfalls in Anlage 6 angegeben, die prozentuale Verteilung ähnelt sehr stark den Ergebnissen, die auf der B 2, Umfahrung Pöcking, ermittelt wurden. Hauptziele sind wieder die Innenstadt von München und der Münchner Süden. 2.4 Verkehrsbefragung auf der St 2070 (Anl. 7) Die
Verkehrsbefragung wurde auf der St 2070 westlich der Einmündung St 2563 durchgeführt,
die Gesamtbelastung der St 2070 beträgt 7.430 Kfz/Tag. Der Zielverkehr nach
Starnberg macht 59 % der Belastung aus, 9 % haben Ziele südlich von Starnberg
und 32 % ist Durchgangsverkehr durch Starnberg (davon 690 Kfz/Tag nach München)
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2.5 Verkehrsbefragung auf der St 2063 (Nord) (Anl. 8) Die Verkehrsbefragung
auf der Leutstettener Straße erfolgte am nördlichen Stadtrand in Höhe
Petersbrunn. Die Gesamtbelastung der St 2063 beträgt hier 6.500 Kfz/
Tag, in Fahrtrichtung Leutstetten (Befragungsrichtung) waren es 3.200 Kfz/Tag (= 24 Stunden). Die Herkunft-Ziel-Verteilung zeigt, daß 61 % bzw. 1.960 Kfz/Tag Quellverkehr von Starnberg sind mit einem sehr hohen Aufkommen aus dem Gewerbegebiet (830 Kfz/Tag). 39 % bzw. 1.240 Kfz/Tag sind Durchgangsverkehr durch Starnberg, davon 630 Kfz/Tag von Osten über die Autobahn und 550 Kfz/Tag von Süden über die B 2. Die Ziele der Benutzer der St 2063 liegen vor allem in den Würmtalgemeinden (72 % bzw. 2.310 Kfz/Tag), hauptsächlich in Gauting (1.270 Kfz/Tag). Das Ziel Stadt München trat nur 380 mal auf (= 12 % aller Fahrten). 2.6 Verkehrsbefragung auf der St 2069 (Anl. 9) Die
Verkehrsbefragung auf der St 2069 erfolgte auf der Umfahrung Hanfeld in Fahrtrichtung
Nord. Die Gesamtbelastung der Umfahrung beträgt 8.900 Kfz/Tag, davon 4.500
in der Befragungsrichtung nach Norden. Die Herkunft-Ziel-Verteilung zeigt, daß
66 % bzw. 2.960 Kfz/Tag Quellverkehr von Starnberg sind mit einem erhöhten
Anteil der Herkünfte aus Starnberg Nord. Durchgangsverkehr sind 34 % bzw.
1.540 Kfz/Tag (und Richtung), davon 1.080 von Osten von der Autobahn und nur 460
Kfz/
Tag von Süden von der B 2. Die Ziele der Benutzer der St 2069 liegen in Gilching / Oberpfaffenhofen (830 Kfz/ Tag = 18 %), im Landkreis Fürstenfeldbruck (870 Kfz/Tag = 19 %) und in den Würmtalgemeinden (730 Kfz/Tag = 16 %). Stark vertreten sind auch Ziele im Einzugsbereich der A 96 Richtung Landsberg (950 Kfz/Tag = 21 %). Ziele in der Stadt München traten nur 230 mal auf (= 5 %). Ziele nördlich München, z.B. Richtung Autobahn Nürnberg bzw. Flughafen traten fast überhaupt nicht auf. |
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2.7 Verkehrsbefragung auf der STA 3 in Hadorf (Anl. 10) Die Verkehrsbefragung
auf der Kreisstraße STA 3 erfolgte am nördlichen Ortsausgang von Hadorf.
Die STA 3 ist hier mit insgesamt 2.600 Kfz/Tag belastet, davon 1.300 in Befragungsrichtung
Nord. Die Fahrtziele liegen vor allem in den Würmtalgemeinden Gauting bis
Gräfelfing (640 Kfz/Tag = 50 %). Das Fahrziel München trat 210 mal auf
(16 %, d.h. jedes 6. Fahrzeug).
Die Herkünfte sind der Nahbereich (Hadorf, Perchting, Starnberg-Söcking und Maxhof mit 380 Fahrten/Tag = 29 %), die Gemeinden Richtung Ammersee (370 Kfz/Tag = 29 %) und der Einzugsbereich der B 2 von Süden (550 Kfz/Tag = 42 %). Untersucht man die Herkunft-Ziel-Angaben etwas detaillierter, dann zeigt es sich, daß das Fahrtziel München bei den über die B 2 Zufahrenden deutlich weniger vorkommt als bei den sonstigen Herkünften. Der Weg über die St 2563 und STA 3 ist von der B 2 her bisher keine echte Alternative Richtung München. 2.8 Durchgangsverkehr Starnberg Der Durchgangsverkehr durch
Starnberg war auf der Grundlage der umfassenden Verkehrserhebungen in Starnberg
im Jahr 1989 zu rd. 18.000 Kfz-Fahrten/Tag als Summe beider Fahrtrichtungen ermittelt
worden, davon rd. 8.000 im Zuge der B 2 und 4.300 im Zuge der Possenhofener Straße
von und zur Autobahn A 952. Die Grafik des Durchgangsverkehrs ist als Abb. 1 in der Verkehrsuntersuchung zum Entlastungstunnel
Starnberg vom 22. August 2000 enthalten. Durch die neuen Verkehrsbefragungen auf allen Zufahrtsstraßen nach Starnberg konnte die Grafik aktualisiert werden. Insgesamt hat der Durchgangsverkehr von 18.060 Kfz/Tag im Jahr 1989 auf 22.660 Kfz/Tag im Jahr 2002 zugenommen. Die Zunahmen betreffen vor allem alle Verkehrsbeziehungen von/zur Autobahn:
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Starnberg ist von 46 % auf 51 % angestiegen. In Absolutzahlen ist das eine Zunahme von 16.430 Kfz/Tag auf 20.460 Kfz-Fahrten/Tag im Durchgangsverkehr. Folgende Zunahmen wurden auf den verschiedenen Verkehrsbeziehungen von/ Die Belastungswerte der Durchgangsverkehrsbeziehungen
der Hanfelder Straße und Leutstettener Straße von/zur B 2 Süd,
Weilheimer Straße, und St 2063, Possenhofener Straße, sind immer noch
relativ gering: ca. 600 – 800 Kfz/Tag als Summe von/zur B 2 Süd und
ca. 350 Kfz/Tag als Summe von/zur Possenhofener Straße. Die Belastung der
Weilheimer Straße hat am Stadtrand seit 1989 von 15.500 auf 17.870 Kfz/Tag
zugenommen, da der Durchgangsverkehr ebenfalls um rd. 1.500 Kfz/Tag zugenommen
hat (einschließlich des Verkehrs von der St 2070).
Die Gesamtsumme des Durchgangsverkehrs durch Starnberg ist in 13 Jahren von 1989 bis 2002 um 25 % von 18.060 auf 22.660 Kfz/Tag gestiegen. Dabei hat sich wegen starker Überlastungen in der Weilheimer Straße und der Hauptstraße eine Verlagerung von Durchgangsverkehren von der B 2, Weilheimer Straße, auf die St 2063, Possenhofener Straße, ergeben. Durchgangsverkehre vor allem aus Feldafing, die früher durch Pöcking zur Weilheimer Straße fuhren, haben sich jetzt verstärkt auf die Route Possenhofener Straße – Bahnhofstraße – Kaiser-Wilhelm-Straße umorientiert. Durch den geplanten Tunnel wird es wieder zu einer Umverlagerung von Durchgangsverkehren kommen. Die aktuellen Knotenpunktsbelastungen aufgrund der Zählungen im Jahr 2002 sind für den Gesamtverkehr (Kfz/24 Stunden) sowie die morgendliche und abendliche Spitzenstunde in den Anlagen 1a-c, 2a-b und 3a-b dargestellt. Sie sind Grundlage der Eichung des Verkehrsmodells. |
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3. Planung Münchner Straße3.1 Beurteilung der Belastungssituation Die 4-spurige B 2, Münchner Straße, ist
zwischen dem nördlichen Tunnelportal westlich der bestehenden Bahnunterführung
und dem Beginn der Autobahn A 952 bereits heute mit 39.000 – 41.000 Kfz/Tag
an einem normalen Werktag sehr stark belastet, mit starken Berufsverkehrsspitzen
morgens in Richtung München und abends von München kommend. In der Prognose
mit Tunnel wird die Belastung der Münchner Straße auf 41.000 –
46.000 Kfz/Tag anwachsen (in Richtung Autobahn zunehmend).
Zur Beurteilung der Verkehrssituation und der verwendeten Datengrundlage für die Münchner Straße wurde der Jahrespegel der Belastung der Autobahn A 952 herangezogen. In Abbildung 2 ist die tägliche Belastung der Autobahn A 952 im Jahr 2001 östlich der Anschlußstelle Percha aufgetragen (Dauerzählstelle westlich des Autobahndreiecks Starnberg). Im Verkehrsmodell Starnberg, Analyse 2002, ergibt sich für den gezählten „Normalwerktag“ auf der Autobahn A 952 östlich der Anschlußstelle Percha eine Belastung von 32.600 Kfz/Tag. Dieser Wert von 32.600 Kfz/Tag ist im Jahrespegel (Abb. 2) als horizontale Bezugslinie über alle Monate eingetragen. Als Belastung der Münchner Straße und damit der Belastung von Starnberg im Jahresablauf läßt sich folgendes ableiten:
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Bei der Beurteilung der vorliegenden Planung ist deshalb
zu berücksichtigen, daß die vorliegenden Prognosedaten des Modells
eine durchschnittliche Situation beschreiben und daß im Jahresablauf an
vielen Tagen noch höhere Belastungen bereits heute bewältigt werden
und auch künftig bewältigt werden müssen. 3.2 Leistung am nördlichen Tunnelmund Der Tunnel Starnberg ist so konzipiert, daß Verkehr von der B 2 aus Richtung Weilheim zum Gewerbegebiet an der Münchner Straße den Tunnel benutzen kann. Im Zuge der 4-spurigen Münchner Straße zwischen Tunnel und Autobahn verbleiben zwei signalgesteuerte Kreuzungen, um den Verkehr des Gewerbegebietes mit der Münchner Straße zu verknüpfen. Zusätzlich bleibt die Gautinger Straße für die Zufahrt aus Richtung München und die Ausfahrt in Richtung Starnberg angeschlossen. Der an dieser Stelle durchgehende Mittelstreifen im Zuge der Münchner Straße ist unverzichtbar, um eine ausreichende Verkehrsabwicklung am nördlichen Tunnelmund in den Hauptverkehrszeiten überhaupt zu ermöglichen. Von den Zufahrten zum Gewerbegebiet und zur St 2063 Leutstettener Straße bleibt die Gautinger Straße trotz der Einschränkung nur „rechts rein, rechts raus“ am stärksten belastet:
In den Hauptverkehrszeiten morgens in Richtung München (7.00 – 8.30 Uhr) und abends in Richtung Starnberg (16 – 18 Uhr) ist die Aufteilung des Verkehrs der Münchner Straße so, daß nur ein Viertel den Tunnel benutzt und drei Viertel von |
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Starnberg kommen oder nach Starnberg wollen. Daraus ergibt sich folgende unverzichtbare Notwendigkeit:
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4. Verkehrsprognose und Variantenvergleich4.1 Analyse 2002 Auf der Grundlage der neuen Daten zum Durchgangsverkehr Starnberg
von 2002 und den Quell-/Zielverkehren auf allen Stadtzufahrten wurde das Verkehrsmodell
Starnberg aktualisiert. Die Umlegungsergebnisse Verkehrsbelastung 2002 sind in
Plan 1
dargestellt. Es ist eine sehr gute Übereinstimmung mit den Ergebnissen der
Knotenpunktszählungen im Stadtgebiet vorhanden.
4.2 Prognose-Nullfall 2020 Maßgebender Prognosehorizont ist jetzt das Jahr 2020
(Festlegung der Obersten Baubehörde vom Januar 2003). Der Prognose-Nullfall
enthält im Raum Starnberg keine zusätzlichen Entlastungsstraßen,
das Straßennetz entspricht dem heutigen Zustand. Berücksichtigt ist
aber die wahrscheinliche bauliche und verkehrliche Entwicklung, wobei der Durchgangsverkehr
aus Richtung Weilheim wegen Überlastung der Ortsdurchfahrt Starnberg kaum
noch zunehmen kann. Die Verkehrsbelastung Prognose-Nullfall 2020 ist in Plan
2 dargestellt.
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4.3 Prognose-Bezugsfall 2020 Der Landkreis Starnberg wird mit Zustimmung der Stadt
Starnberg die Westumfahrung in Verlängerung der St 2563 bis zur Kreisstraße
STA 3 nördlich Hadorf realisieren. Zusammen mit der geplanten Umfahrung von
Oberbrunn und Unterbrunn im Zu-
ge der St 2069 ergibt sich eine leistungsfähige Verbindung zur Autobahn A 96. Nach 2005, Fertigstellung des Teilabschnittes West des Autobahnringes München ergibt sich dann eine zügige Verbindung in den Münchner Norden. Zwar besteht diese Verbindung mit einem kleinen Umweg über Perchting bereits heute, sie wird jedoch bisher für Fahrten nach München fast nicht benutzt. Die Verkehrsbefragung auf der STA 3 nördlich Hadorf vom Juni 2002 hat ergeben, daß von den gezählten 1.300 Kfz/ 24 Stunden in Fahrtrichtung Nord nur 210 Kfz das Fahrtziel München hatten (siehe Herkunft-Ziel-Spinne Anlage 10). Die meisten hatten den Nachbereich zum Ziel (Würmtalgemeinden Gauting bis Gräfelfing und Gemeinden im östlichen Landkreis Fürstenfeldbruck). Wenn eine schnellere Verbindung mit Ortsumfahrungen besteht sowie die A 99 West eine optimale Verbindung in den Münchner Norden ermöglicht, dann wird die Westumfahrung für Verkehre in den Münchner Westen und vor allem den Münchner Norden interessant. Die daraus resultierende Entlastung von Starnberg bleibt jedoch sehr begrenzt. Der Planfall „mit Westumfahrung Starnberg“ wird als Prognose-Bezugsfall bezeichnet. Die Prognosebelastung ist in Plan 3 dargestellt. Der Prognose-Bezugsfall (= mit Westumfahrung) ist die Vergleichsbasis zur Beurteilung der verkehrlichen Wirksamkeit der untersuchten Entlastungsmaßnahmen für Starnberg:
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4.4 Planfälle Entlastung Starnberg B 2 Tunnel (Pläne 4 und 4a) Der B 2 Tunnel hat eine Länge von rd. 1,9 km und erhält
eine Prognosebelastung von 18.000 Kfz/Tag (Plan 4).
Durch den B 2 Tunnel ergeben sich folgende Entlastungen gegenüber dem Bezugsfall
(Plan 3), die in Plan 4a in rot dargestellt
sind:
Zusätzlich entlastet werden die Possenhofener Straße (-8 %), die Bahnhofstraße (-21 %), die Wittelsbacher Straße (-22 %), die Kaiser-Wilhelm-Straße (-14 %), die (innere) Hanfelder Straße (-10 %), die Prinz-Karl-Straße (-32 %), die Söckinger Straße (-9 %) und die Andechser Straße (-20 %). Die Belastung der äußeren Münchner Straße im Gewerbegebiet bleibt unverändert hoch und die Belastung der äußeren Weilheimer Straße steigt südlich des Tunnels von 17.600 auf 22.400 Kfz/Tag an. Ursache für diesen Anstieg ist die Bündelungsfunktion des Tunnels, der Verkehrsverlagerungen von der Possenhofener Straße zur Weilheimer Straße bewirkt (Verkehr von/nach Feldafing), Verlagerungen von der Andechser Straße / Söckinger Straße auf die Weilheimer Straße (über die St 2563) und der dazu führt, daß Verkehr von Weilheim nach München nicht mehr über Seeshaupt und die A 95 ausweicht, sondern wieder direkt über die B 2 und A 952 nach München fährt. Seetunnel ( Pläne 5 und 5a) Der Seetunnel hat eine Länge von rd. 2,6 km und erhält eine Prognosebelastung von 14.000 Kfz/Tag (Plan 5). Die Belastung ist um 22 % niedriger als beim B 2 Tunnel, da über den Seetunnel das Gewerbegebiet an der Münchner Straße nicht angebunden ist. Der Seetunnel muß kreuzungsfrei in die Autobahn Richtung München einschleifen, um die erforderliche Leistung der Zufahrt Starnberg in den Berufsverkehrszeiten |
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zu gewährleisten. Rückläufige
Beziehungen zur Münchner Straße sind deshalb nicht bzw. nur mit erheblichen
baulichen Aufwand (kreuzungsfrei) möglich. Eine höhere Auslastung des Tunnels durch Kombination mit einem Großparkhaus im See ist nicht zulässig. Aufgrund der Tunnelkatastrophen in den letzten Jahren können bei dem 2-spurigen Tunnel keine Zu- und Ausfahrten vorgesehen werden. Der Tunnel ist eine Bundesstraße und es dürfen im Tunnel keine unfallträchtigen Störstellen vorhanden sein. Deshalb verbleibt bei der Lösung mit Seetunnel eine Belastung von rd. 4.000 Kfz/Tag mehr auf der Ortsdurchfahrt Starnberg, speziell auf der (inneren) Weilheimer Straße, der Hauptstraße und der (inneren) Münchner Straße. Im Plan 5a sind die Differenzbelastungen zum Planfall B 2 Tunnel aufgetragen. Die beim Seetunnel verbleibenden höheren Belastungen des städtischen Straßennetzes sind in schwarz aufgetragen. Durch den Seetunnel entlastet wird dagegen die äußere Münchner Straße im Gewerbegebiet (rot dargestellt). Die Entlastung für Starnberg durch den Seetunnel ist deutlich schlechter einzustufen als durch den B 2 Tunnel. Nordwestumfahrung stadtnah und stadtfern (Pläne 6, 6a und 7, 7a) Zur Nordwestumfahrung Starnberg wurden die 2 Varianten einer stadtnahen Führung südlich Hanfeld sowie einer stadtfernen Führung nördlich Hanfeld untersucht. Beide Varianten haben zwischen der St 2063 Leutstettener Straße und der St 2069 Hanfelder Straße einen rd. 1,7 km langen Tunnel. Da die Nordumfahrung mehr als doppelt so lang ist wie die Ortsdurchfahrt Starnberg wäre es unbedingt erforderlich, die B 2 von Weilheim kommend direkt in die St 2563 zu führen und die Weilheimer Straße nach Starnberg zwar kreuzungsfrei, aber untergeordnet anzubinden. Ähnliches gilt für den Abzweig von der A 952 westlich Percha. Auch hier müßte man im Bereich der Würmbrücke kreuzungsfrei in Form einer Gabelung aus der Autobahn auf die Nordumfahrung geleitet werden. Bei einer kreuzungsfreien „Gabel“ gibt es keine Rückwärtsbeziehungen von der Münchner Straße zur Nordumfahrung und umgekehrt. Diese Fahrbeziehungen lassen sich über den vorgesehenen Anschluß der St 2063, Leutstettener Straße / Gautinger Straße an die Nordumfahrung abwickeln. Nur unter diesen Voraussetzungen wäre es möglich min- |
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destens die Hälfte des Durchgangsverkehrs
auf die mehr als doppelt so lange Nordumfahrung abzuleiten, denn der tägliche
Mehrweg liegt bei 10 – 12 Kilometern (Summe hin + zurück). Außerdem
ist tagsüber die Durchfahrt durch Starnberg fast schneller als über
die Nordumfahrung, speziell bei der stadtfernen Variante nördlich Hanfeld.
Meßfahrten tagsüber außerhalb des Berufsverkehrs haben für
die Strecke zwischen der AS Percha und der St 2563 (4,4 km) einen mittleren Zeitaufwand
von 374 Sekunden ergeben, was einer mittleren Geschwindigkeit von 42 km/h entspricht.
Im Planfall Nordumfahrung erhält der Tunnel zwischen
der Leutstettener Straße und der Hanfelder Straße eine Prognosebelastung
von 15.300 Kfz/Tag (stadtferne Lösung) bzw. 17.100 Kfz/Tag (stadtnahe Lösung).
In der Weiterführung wäre die stadtnahe Nordumfahrung südwestlich
Hanfeld mit 14.900 Kfz/Tag belastet (
Plan 6) und die stadtferne Lösung mit 10.400 Kfz/Tag (Plan
7).
Vergleicht man die Entlastung von Starnberg durch die Nordumfahrung mit der Wirkung des B 2 Tunnels, so ergibt sich folgendes (Plan 6a bzw. Plan 7a):
Andererseits bleiben die innere Weilheimer Straße, die Hauptstraße und die innere Münchner Straße um 7.000 bis 9.000 Kfz/Tag stärker belastet als beim B 2 Tunnel. |
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Vergleich der Entlastungswirkungen Zentraler Verkehrsknoten der Stadt Starnberg ist der
Tutzinger-Hof-Platz. Um die Wirkung der verschiedenen Lösungen für eine
Verkehrsentlastung der Stadt Starnberg miteinander zu vergleichen, wurde für
die verschiedenen Fälle die Gesamtbelastung des Tutzinger-Hof-Platzes ermittelt
und mit dem Istzustand in Bezug gesetzt:
Gesamtbelastung des Tutzinger-Hof-Platzes in Kfz/24 Stunden Die
stärkste Entlastung des Tutzinger-Hof-Platzes und damit des zentralen Verkehrsknotens
von Starnberg ist durch den B 2 Tunnel zu erreichen. Gegenüber dem
Istzustand ist insgesamt eine Entlastung um 31 % zu erreichen, gegenüber
dem Prognose-Nullfall sogar um 35 %. Auch wenn die Hanfelder Straße bei
der Tunnellösung stärker belastet bleibt als bei der Nordumfahrung,
so entfallen doch die heute alltäglichen Stauungen, da am Tutzinger-Hof-Platz
künftig aufgrund des Tunnels ein ausreichend leistungsfähiger und flüssiger
Verkehrsablauf ohne Stauungen möglich ist.
Der Seetunnel ist aufgrund der geringeren verkehrlichen Entlastungswirkung, der wesentlich größeren Länge und der damit verbundenen Kosten sowie vieler bisher ungeklärter Detailprobleme keine Alternative zum B 2 Tunnel. Die Nordumfahrung erzielt nur bei stadtnaher Lage südlich Hanfeld eine insgesamt vergleichbare, aber mit anderen Schwerpunkten versehene Entlastung des Stadtgebietes von Starnberg. Da die Umfahrung aber erhebliche Eingriffe in den Naturraum zur Folge hat, ebenfalls einen langen Tunnel aufweist und das Landschaftsschutzgebiet der Würm durchschneidet, ist eine Realisierungsmöglichkeit fraglich. |
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Aus verkehrlicher Sicht bringt
der B 2 Tunnel die effektivste Entlastung von Starnberg, auch wenn die Zulaufstrecken
äußere Weilheimer Straße und Münchner Straße im Gewerbegebiet
stark belastet bleiben. Eine Weiterführung der Verfahren auf der Grundlage
der vorliegenden Planung wird empfohlen.
München, 7. April 2003 (Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak) |
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