Die folgenden fünf "Seiten" stammen vom Vogelkundler, Herrn Reusch. Er hatte sie zur vogelkundlichen Trassenbegehung - mehr dazu siehe unten - auf einer Schautafel zusammengestellt.
Vögel und Straßen
„Vögel, die in der Nähe von Straßen leben, können
einander nicht mehr hören, was zu Problemen beim Lernen des Gesangs
und beim Kommunizieren mit möglichen Sexualpartnern führt“
Allein die technische Anlage von Verkehrsstraßen kann bereits erheblich zur Fragmentierung geschlossener Lebensräume für Vögel beitragen, auch wenn die Trasse gemessen am verbleibenden Raum nur wenig Fläche beansprucht. Einschnitte für Verkehrswege wirken für zahlreiche Vogelarten
- besonders für die an geschlossene Waldgebiete gebundenen Arten -
als Hindernis, das nur ungern überflogen wird. Die Habitatqualität im Umfeld von Straßen wird vor allem
durch Verlärmung erheblich gemindert. Einzelne Arten sind hiervon unterschiedlich
betroffen. |
Höhlenbauer und ihre "Nachmieter" (1) Der Buntspecht
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Höhlenbauer und ihre "Nachmieter" (2) Der Schwarzspecht
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Neuntöter, ein Vogel der Kulturlandschaft |
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Neuntöter - Männchen und Weibchen Neuntöter - Weibchen |
Flugbilder unserer Greifvögel |
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Trassenbegehung mit Vogelkundler
Am 28. Juni 2003 stand eine vogelkundliche Wanderung entlang der Trasse
der geplanten Westtangente auf dem Programm. Der Vogelkundler, Herr Dietmar
Reusch, machte uns aufmerksam, welcher Vogel gerade zu hören war. Er
erklärte uns viel über diese fliegenden Wald- und Wiesenbewohner
und er hielt Ausschau nach besonderen Arten, damit wir sie im Fernrohr beobachten
konnten.
Gleich geht's los ... Der Treffpunkt am Schallerhof |
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Hier an der Straße hatten wir mal bewußt darauf geachtet, wie laut es an der Schnellstraße ist. Man verstand zeitweise sein eigenes Wort kaum, geschweige dass man Vögel hörte. | |
Nach einigen 100 Metern im Wald hörten wir schon Vögel,
aber der Straßenlärm störte immer noch. An sich sollte hier am Übergang vom Buchenwald über eine Lichtung zum Fichtenwald ein guter Lebensraum für verschiedene Vogelarten sein. |
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Natürlich haben wir auch interessante Blumen, Schmetterlinge und Raupen gesehen. - Auch damit kannte sich der Herr Reusch gut aus, aber auch Herr Schorn vom Bund Naturschutz Tutzing zählte zu den Naturkennern. |
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Ausschau-Halten ...
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Fototermin am Fuße des Galgenberg-Nachbarhügels - gleich geht's in den Wald und dann heißt's Bergsteigen ... |
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... und auf dem über 20 Meter hohen Hügel konnten wir den
Gedanken auf uns wirken lassen, dass der Gipfel einem tiefen Einschnitt
für die Straße weichen soll. Hier steigen wir schon wieder herunter. |
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Herr Schorn hatte ein Fernrohr mit Stativ dabei. Damit konnten wir die Vögel gut betrachten. Die folgenden beiden Aufnahmen wurden mit der Digitalkamera durch das Fernrohr hindurch aufgenommen: |
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Wieder zurück am Schallerhof: Ein Junge hat die Raupe eines Weinschwärmers gefunden. |
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Es gab eine kleine Stärkung ... ... und die Kinder durften 'ne Runde reiten |
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Beobachtungsliste Begehungen Westtangente: | |
Vogelwanderung am 28.6.03 Sperber, Rote Liste 3: Gefährdet |
Zusätzlich am 16.6.03 (Vorbegehung) Feldsperling Schmetterlinge Distelfalter |
Letzte Änderung: 6. Oktober 2016
Wolfram Zucker
Links: http://www.natur-5seenland.de/ Mehr über die Natur in unserer Umgebung Jede fünfte Vogelart gefährdet + 04.06.2005 + Jede fünfte Vogelart weltweit ist gefährdet. Das hat die jährliche Bestandsaufnahme der Umweltorganisation Birdlife International ergeben. 1212 Arten sind demnach direkt vom Aussterben bedroht, eine mehr als im vergangenen Jahr. Wissenschaftler warnen vor Vogelarten-Aussterben + 17.12.2004 + Im Jahr 2100 werden ungefähr 10 Prozent aller Vogelarten ausgestorben und weitere 15 Prozent vom Aussterben bedroht sein. Das sagen Wissenschaftler um Cagan Sekercioglu von der Universität in Stanford nach einer akribischen Analyse von Daten bereits ausgestorbener und noch lebender Vogelarten voraus. Dieser dramatische Verlust wird die Ökosysteme weltweit stören und kann die Verbreitung von Seuchen fördern, schreiben die Forscher im Fachmagazin PNAS. Europas Vogelwelt ist gefährdet + 12.11.2004 + Fast die Hälfte der 524 in Europa heimischen Vogelarten steht vor einer unsicheren Zukunft. Zu diesem Ergebnis kommt BirdLife International, einer Allianz verschiedener Naturschutzgruppen, in einer aktuellen Studie. Die Experten fanden beim Vergleich von Populationsdaten verschiedener Länder heraus, dass sich die Situation für 45 Arten verschlechtert hat, seit vor zehn Jahren der erste "Vögel in Europa"-Bericht veröffentlicht wurde. Jede achte Vogelart ist vom Aussterben bedroht + 02.04.2004 + Weltweit ist jede achte Vogelart in ihrem Bestand gefährdet. Ursachen sind nach den Erkenntnissen der Umweltschutzallianz Birdlife vor allem intensive Landwirtschaft sowie die Abholzung tropischer Regenwälder. Dramatischer Artenverlust durch EU-Agrarpoltik befürchtet + 20.01.2004 + Der Naturschutzbund NABU und sein europäischer Dachverband BirdLife International haben heute vor einem dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt im Zuge der Einführung der europäischen Agrarpolitik in den EU-Beitrittsstaaten gewarnt. „Sollte die EU-Agrarpolitik in den neuen Mitgliedstaaten unverändert übernommen werden, ist ein Zusammenbruch wichtiger Populationen europaweit gefährdeter Tier- und Pflanzenarten zu befürchten“ sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke am Rande einer gemeinsamen Veranstaltung auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. |